Was Google+ für Eltern bietet

In der letzten Woche ist das neue Social Media Netzwerk Google+ gestartet. Zunächst kam man nur mit Einladung rein, inzwischen stehen die Türen für alle offen und jeder kann sich anmelden.

Ich hatte bereits die Gelegenheit, mich auf Google+ umzuschauen. Mein kurzes Fazit vorab: tolle Sache, es lohnt sich Google+ auszuprobieren.

Google+ ist besonders auch für Eltern eine ideale Plattform mit genialen Nutzungsmöglichkeiten, die vielleicht nicht sofort ins Auge fallen. Deshalb möchte ich euch heute auf Google+ einladen und ein paar Tipps geben, was ihr damit anfangen könnt. Das Thema ist vielleicht ein bisschen techy. Aber ihr werdet sehen, Google+ ist auch für Eltern sinnvoll und eine gute Alternative für alle, die mit social networks bisher vielleicht nicht so viel anfangen konnten oder denen Facebook zu verspielt ist.

google-plus

Google+  wozu soll das gut sein?

Google+ ist die lange ausstehende Antwort auf Facebook und will eine zentrale und „soziale“ Plattform bieten, für alles was auch viele Eltern sowieso schon nutzen: Twitter, Skype, Video-Telefonie, Chatten, Fotos anschauen und teilen, Links und Youtube Videos teilen, Dinge gut finden und sich austauschen.

Das Motto lautet „Teilen wie im richtigen Leben, neu erfunden für das Web„.  Neu erfunden ist das alles im Einzelnen vielleicht nicht, aber alles zusammen auf einer Webseite ist irgendwie doch neu. Und wenn man Google+ ein, zwei Tage genutzt hat, kommt es einem fast so vor, als hätte es nie etwas anderes gegeben:

Kreise

Eines der genialsten Features von Google+ sind die Kreise oder Circles, die sicherlich einen großen Teil zum Erfolg beitragen werden. Seine Kontakte zu organisieren ist damit so einfach wie das Kinderspiel „Knöpfe sortieren“.

google-kreise

Einige Kreise wie Familie, Bekannte, Freunde sind schon vorgegeben – man kann aber beliebig viele neue Kreise anlegen, zum Beispiel für die Krabbelgruppe, den Geburtsvorbereitungskurs oder je nach Familienverhältnissen beispielsweise sogar „seine“ und „ihre“ Familie. Man zieht einfach per Maus die Leute in die Kreise und fertig.

Wenn man etwas teilt oder postet, kann man aussuchen, welcher Kreis das sehen soll. So kann man sehr einfach:

  • private Dinge nur der Familie mitteilen
  • Fotos nur für Familienmitglieder oder Freunde sichtbar machen
  • im Mamas-Kreis nach Rat fragen
  • GNTM mit dem Freundes-Kreis diskutieren
  • private Nachrichten an nur einen oder ausgesuchte Kontakte schicken
  • mit Leuten aus einem Kreis Group-Chatten
  • einen Kreis nur für den Chef und Kollegen
  • Webcam-Videokonferenz mit Baby und Oma und Opa
  • Urlaubsfotos an die Familie verteilen
  • ….

 

Jeder der auf Facebook unterwegs ist, sieht sofort wie genial das ist – was mich an Facebook immer genervt hat, dass man Trilliarden von Sicherheitseinstellungen klicken muss, um seine „Freunde“ irgendwie zu organiseren. Google+ macht es hier ganz anders und sehr einfach.

Stream

Die Kommunikation findet ähnlich wie bei Twitter oder auf der Facebook Pinnwand vor allem im Stream statt. Man kann aber auch direkte Nachrichten an Leute aus seinen Kreisen verschicken. Was ich bei anderen Diensten bisher oft vermisst habe – in Google+ kann man eigene Nachrichten hinterher noch ändern, zum Beispiel wenn man sich vertippt hat. Oder für Kommentare sperren. Und was auch geht, ist innerhalb seines postings Wörter zu formatieren, einfach mal ausprobieren:

*Wort* = Wort
_Wort_ = Wort
-Wort- = Wort
@Name = verlinkt den Namen mit Google+ Profil

+1 Button

Die Google-Version des „Gefällt mir“ Buttons heißt +1 und sieht so aus:

 

Die Idee ist so ähnlich, man kann damit anzeigen was einem gefällt oder das man zustimmt. Wird man demnächst sicher auch auf vielen Webseiten finden,  ihr habt dann die Wahl der Qual ob ihr +1st oder liked 🙂

Was man +1st hat, findet man auch in seinem Profil wie eine Art Lesezeichen-Übersicht wieder, die man im Moment allerdings noch nicht durchsuchen kann. Kommt vielleicht noch, dann könnte das so eine Art digitales Gedächtnis sein und man kann mal schnell das Blaubeer-Muffin-Rezept raussuchen, das man vor 3 Wochen bei Chefkoch ge-plus-einst hat. Ein richtiges Wort muss dafür auch erst noch gefunden werden, Vorschläge willkommen 😉

Hangouts

Google beschreibt Hangouts als Möglichkeit, anderen zu sagen: „Ich bin online und möchte euch treffen!“. Gemeinsam mit anderen kann man sich mit oder ohne  Webcams verbinden und mehren Familienmitgliedern chatten. So ähnlich wie Skype Group-Video-Chat, nur kostenlos und mit Mit Youtube-Unterstützung. Man kann scheinbar auch zusammen ein Video anschauen und nebenher chatten, das konnte ich aber leider noch nicht testen.

hangout

Picasa

Die kostenlose Google Fotogalerie Picasa bekam mit der Einführung von Google+ auch gleich ein Update. Normalerweise gibt es immer 1GB freien Speicherplatz, mit Google+ Account ist der Speicherplatz für Fotos bis 2048 Pixel oder 15 Minuten Videos unbegrenzt – das bietet derzeit kein anderer Anbieter. 2000 Pixel entspricht etwa mittlerer Qualität bei aktuellen digitalen Kompaktkameras und hoher Qualität in vielen Handy-Kameras und ist zum Beispiel für normale Abzüge in Postkartengröße völlig ausreichend. Hab ich schon erwähnt, das Picasa kostenlos ist?

Sparks

Sparks sind so eine Art Neuigkeiten-Empfehlungsdienst – man gibt seine Interessen ein und bekommt dazu dann die News und Videos vorgeschlagen die einen interessieren könnten. Klappt bei einigen Themen ganz gut, bei anderen weniger – da die Empfehlungen scheinbar bisher hauptsächlich auch Google News und damit vor allem aus Nachrichten-Magazinen und Zeitschriften kommen. Wäre aber sinnvoll, wenn man hier weitere Quellen wie Blogs mit eingeben könnte.

Benutzerfreundlichkeit

Auf den ersten Blick wirkt Google+ etwas minimalistisch, ist aber dafür sehr viel übersichtlicher als Facebook. Die Grundfunktionen sind sehr einfach zu bedienen, da kommt sicher jeder mit klar. Mit der Bedienung auf Facebook bin ich nie so recht warm geworden, Google+ ist schon um einiges benutzerfreundlicher – zumindest wenn man bisher schon andere Google Dienste wie Mail oder Reader oder Youtube genutzt hat. Vieles ist noch nicht so intuitiv wie es sein könnte, aber gefühlt gibt es nur halb so viele Optionen wie in FB, die Oberfläche wirkt übersichtlicher und funktioniert.

Für Android Smartphones gibt es schon eine App, für iphones eine ebenfalls einfach zu bedienende Web-Oberfläche.

Datenschutz

Datenschutz ist bei Social Media Diensten immer ein Thema und sicherlich auch Grund zur berechtigten Sorge. Durch das Konzept der Benutzer-Kreise ist sehr einfach, die Verbreitung seiner Daten zu kontrollieren. Gerade für Eltern ist es ein wichtiger Punkt, dass Privates auch privat bleibt. Hier muss man sagen, die Babyfotos sind auf Google+ einfacher nur im Familien- oder Freundeskreis zu teilen, als auf Facebook. Ein echter Passwortschutz fehlt allerdings.

Letztlich sind Datenschutz und soziale Netzwerken ein Gegensatz – wer sich um seine Daten ernsthaft Sorgen macht, verzichtet am besten ganz auf Facebook und Google. Immerhin: im Gegensatz zu anderen social Netzwerken hat sich bei Google viel getan, im Hauptmenü gibt es einen Punkt „Data liberation“, unter dem man alle seine Kontakte, Profildaten, Diskussionen und Photos jederzeit runterladen kann.

Eure Meinung

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