Wie schütze ich mich und meine Kinder vor EHEC?

Was für eine Woche –  ist EHEC die neue Schweinegrippe, das vorgezogene gestopfte Sommerloch oder doch nur Panikmache?

Ich fürchte nein, es sind bereits nachweislich in Deutschland drei Frauen daran gestorben und die gemeldeten Erkrankungen, die zuerst im Norden Deutschlands auftraten, breiten sich in andere Bundesländer und auch europaweit aus. Es ist der weltweit größte beschriebene Ausbruch von EHEC und in Deutschland. Was besonders verhängnisvoll ist, dass jedem Ernährungsberater derzeit einige Tipps im Halse steckenbleiben angesichts der empfohlenen Vorsichtsmaßnahmen des Robert-Koch-Instituts. Gesund essen ist derzeit einfach nicht gesund, besonders für Frauen. Aber wie immer nützt es nichts, in Panikstarre zu verfallen, sondern sich zu informieren und mit entsprechendem Verhalten das Risiko zu minimieren, an EHEC zu erkranken.

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liesbedda / photocase.com

Was ist EHEC?

EHEC ist die kurze Bezeichnung für Enterohämorrhagische Escherichia coli, es handelt sich um pathogene Stämme des coli-Bakteriums. EHEC ist Verursacher blutiger Durchfälle. Das produzierte Toxin ist verantwortlich für hämorrhagische Kolitis und das hämolytisch-urämische Syndrom, weshalb man in dem Zusammenhang auch von HUS liest. Der derzeit identifizierte Erreger ist eine besonders seltene, veränderte Variante von EHEC. Dieser ist resistent gegen die meisten Medikamente. Es besteht Meldepflicht bei Verdacht, bei Erkrankung oder Tod durch EHEC.

Wie vermeide ich eine Ansteckung?

Auf den Seiten des Robert-Koch-Instituts liest man, dass eine Keimanzahl von 10 bis 100 Erregern bereits ausreicht, um zu erkranken. Quellen sind konterminierte Lebensmittel, auch konterminiertes Trinkwasser oder eben auch unzureichend pasteurisierte Milch und deren Produkte wie z.B. Rohmilchkäse.

Als aktuelle Infektionsquelle werden Blattsalat, Tomaten und Gurken vermutet. Da die bisherigen Erkenntnisse nur bedingt aussagekräftig hinsichtlich Region und genannter Lebensittel sind, kann nicht ausgeschlossen werden, dass auch andere Quellen Verursacher sein können. Ganz wichtig ist es, zu wissen, dass die Übertragung von Mensch zu Mensch ebenfalls möglich ist, wobei auch hier die Ansteckungsgefahr sehr hoch ist (fäkal-orale Schmierinfektion bei mangelnder Händehygiene). Folgende Vorsichtsmaßnahmen sind vor dem Hintergrund der aktuellen Ausbruchsituation durch EHEC durch das BfR (Bundesinstitut für Risikobewertung) angezeigt:

  • bis auf weiteres sollte der Verzehr von Tomaten, Gurken und Blattsalat insbesondere in Norddeutschland nicht roh erfolgen
  • gründliche Reinigung von Obst und Gemüse
  • regelmässiges gründliches Händewaschen vor allem bei der Zubereitung von Lebensmitteln und dem Kontakt mit Durchfallerkrankten
  • weiterhin gelten die Verbrauchertipps des BfR zur Vermeidung von EHEC-Erkrankungen

Woran erkenne ich, ob ich oder mein Kind erkrankt sind?

Ganz klar sollte jede Durchfallerkrankung derzeit mit Sorge betrachtet werden. Bei jedem noch so kleinen Verdacht ist ein Gang zum Arzt das Richtige. Die Inkubationszeit beträgt 1 bis 8 Tage. Bei Frauen ist die beobachtete Inkubationszeit im Übrigen geringer als bei Männern.

Eine Erkrankung beginnt meist mit wässrigem Durchfall begleitet von Bauchkrämpfen. Der wässrige Durchfall geht nach ca. zwei Tagen in einen blutigen Durchfall über mit heftigen Baukrämpfen. Es kann Fieber, Übelkeit und Erbrechen auftreten.

Bei Kindern und Jugendlichen ist der Verlauf oft schwerer als bei Erwachsenen. Die Erkrankten müssen dringend therapiert, beobachtet und im schlimmsten Fall intensiv medizinisch betreut und isoliert werden. Komplikationen führen zu Nierenversagen etc. und können leider auch tödlich sein. Denken wir also wieder über einen verantwortungsvollen Umgang mit Lebensmitteln und über unser Verbraucher- und Hygieneverhalten nach.

Nachtrag 27.5.2011: Eine erste Infektions­quelle haben Forscher in Salatgurken aus Spanien nachgewiesen.

Links:

T-online: Jetzt auch Gurken aus den Niederlanden unter Verdacht

Robert Koch Institut zur aktuellen Lage

Allgemein EHEC

Was müssen Schwangere beachten?

Seid Ihr auch so verunsichert oder habt Angst, wenn es um das Thema EHEC geht? Habt Ihr auch in Gedanken recherchiert, was Ihr und Eure Familie in den letzten Tagen gegessen habt oder habt sofort panisch Eure Gemüsevorräte weggeschmissen?

 

kaddi Über die Autorin: Kaddi ist Mutter von 3 Töchtern und bloggt im Baby Blog regelmäßig Unterhaltsames und Interessantes rund um das Thema Baby, Schwangerschaft und Muttersein.

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