Kinderfahrradsitze für hinten – Empfehlungen und Test

Wenn das eigene Baby größer und das Wetter wieder wärmer wird, ist dies bei vielen Eltern der Zeitpunkt, in denen sie an gemeinsame Fahrradausflüge denken. Um gemeinsam mit Baby und Fahrrad unterwegs zu sein, hat man die Wahl zwischen Fahrradanhängern und Fahrradsitzen für vorne oder hinten. Ein Fahrradsitz ist dabei die platzsparendere und preisgünstigere Variante.

Kinderfahrradsitze für hinten

Hier erfahrt ihr welche Modelle im Test gut abgeschnitten haben und worauf beim Kauf des Kinderfahrradsitzes geachtet werden sollte:

Modelle – Empfehlungen für Kinderfahrradsitze

Thule Yepp Maxi Seatpost

Auch der Thule Yepp Maxi Seatpost Sitz wurde von der Stiftung Warentest mit der Note „gut“ (2,2) bewertet. In den Punkten Sicherheit und Haltbarkeit überzeugt er ebenso wie der Hamax Caress C2 mit sehr guten Ergebnissen. Beim Fahrgefühl und Preis liegt der Thule Yepp leicht vorn und kostet ca. 119€. Der Kinderfahrradsitz von Thule ist mit wasserabweisenden Sitzmaterialien ausgestattet und so einfach zu reinigen und trocken zu halten – auch wenn es unterwegs mal nass wird.

Hamax Caress C2

Der Hamax Caress C2 Kinderfahrradsitz hat im aktuellen Test der Stiftung Warentest (03/2018) die Note „gut“ (2,2) erhalten und ist damit einer der besten Kinderfahrradsitze für die Montage hinter dem Fahrer. Der Sitz kann an Fahrrädern mit und ohne Gepäckträger montiert werden. Im Test überzeugte der Sitz besonders durch seine Sicherheit („sehr gut“) und Haltbarkeit („sehr gut“). Durch die verstellbaren Fußstützen und Rückenlehne wächst der Sitz mit und passt sich dem Kind an. Besonders: in dem Fahrradsitz wurde ein Klappsystem integriert, sodass der Sitz in eine Neigung von 20° verstellt werden kann. So ist auch ein kleines Schläfchen unterwegs viel bequemer. Preislich liegt der Sitz bei ca. 150€.

 

Britax Römer – Jockey Comfort

Römer Jockey Comfort

Der Kinderfahrradsitz Jockey Comfort ist wohl der bekannteste unter den Fahrradsitzen für Kinder. Im Test der Stiftung Warentest 2007 war der Römer Jockey Comfort Testsieger, im neuesten Test der Stiftung Warentest wurder jedeoch nur noch mit „mangelhaft“ bewertet (siehe unten in der Update Infobox). Die Bewertungen von Eltern bei Amazon sind überwiegend sehr gut und decken sich mit unseren eigenen Erfahrungen.

Stiftung Warentest 03/2018 – Update zum Britax Römer Jockey Comfort und Jockey Relax

In der Ausgabe 03/2018 wurden die Kinderfahrradsitze Britax Römer Jockey Comfort und Relax erneut getestet und auf „mangelhaft“ abgestuft. Im Testergebnis von 2007, in dem beide Sitze „gut“ bewertet wurden, hatte Stiftung Warentest den Öffnungsmechanismus der Gurtverschlüsse nicht getestet. Laut Stiftung Warentest lassen sich beide Verschlüsse mit einem Kraftaufwand von nur 20 Newton lösen – die Prüfnorm EN14344:2004 fordert allerdings 40-60. Im Test konnten die Kinder ohne Probleme die Verschlüsse öffnen, was im Straßenverkehr ein enormes Sicherheitsrisiko bergen kann.

In einer Stellungnahme von Britax Römer heißt es, dass die Verschlüsse durch eigene Tests und den TÜV Rheinland (letztmals am 21.März 2016 mit Öffnungskraft 49 N) geprüft und verifiziert sind. Außerdem seien bisher keine Unfälle mit den Fahrradsitzen zu verzeichnen, die auf vom Kind geöffnete Gurte zurückzuführen wären.

Wer sich nun unsicher ist, ob die geprüften Britax Römer Fahrradsitze sicher sind, kann auf das Nachfolgermodell JOCKEY² COMFORT ausweichen. Der Fahrradkindersitz hat eine neue Sitzschale mit verbessertem und überarbeiteten Design und hat unter anderem auch ein neues, zweistufiges Gurtschloss.

Sparbaby-Redakteurin Luise:

Wir haben den Römer Jockey Comfort seit etwa einem Jahr im Einsatz und die Handhabung ist sehr einfach und durchdacht. Der Mini fühlt sich sehr wohl darin und wenn man den Sitz mal nicht braucht, ist er mit einem Handgriff abgebaut. Besonders praktisch ist die 9-fach höhenverstellbare Rückenlehne und die „Ruhe-Position“, in der die Rückenlehne nach hinten geneigt werden kann. Was uns leider negativ aufgefallen ist, sind die Gurte, mit denen der kleine Passagier angeschnallt wird. Da diese nicht noch einmal miteinander verbunden werden, können sie sehr schnell von den Schulter rutschen.

Sparbaby-Redakteurin Chris:

Wir hatten den Römer Jockey Comfort selbst oft im Einsatz und das von der Stiftung Warentest bemängelte leichte Öffnen der Gurtschlösser konnte ich bei unserem Römer Jockey nicht feststellen. Uns hat der Römer Jockey gute Dienste geleistet und uns wurde auch kein Fall berichtet, in dem es durch zu leicht zu öffnende Verschlüsse zu einem Unfall gekommen wäre. Wer unsicher ist, ob er den „alten“ Römer Jockey nach dem mangelhaften Testurteil der Stiftung Warentest noch kaufen sollte, kann die Gurtschlösser am besten in einem Geschäft mal ausprobieren, wie leicht oder schwer die Gurtschlösser zugehen oder sich einen neueren Kindersitz mit zweistufigem Gurtverschluss wie den Römer Comfort 2 ansehen, bei denen das Öffnen durch die Kinder nicht mehr möglich sein soll.

Britax Römer – Jockey Relax

Jockey Relax

Im Test der Stiftung Warentest 2007 erreichte auch der kleine Bruder des Jockey Comforts, der Jockey Relax, ein „gut“. Auch die Bewertungen bei Amazon sind überwiegend sehr gut. Die beiden Sitze aus dem Hause Britax Römer sind nahezu identisch, unterscheiden sich aber in ihrer Verstellbarkeit. Der Unterschied zwischen Relax und Comfort liegt, abgesehen von den Farben vor allem darin, dass beim Römer Relax die Kopfstütze nicht höhenverstellbar ist. Außerdem besteht der Bezug aus einem anderen, weniger atmungsaktiven Material. Unsere Empfehlung: bei wenigen Euro Unterschied lohnt sich die Investition in den „Comfort“.

 

Prophete – Wallaroo DMS

Wallaroo

Auch ein Bestseller unter den Fahrradsitzen ist der Wallaroo von Prophete. Er kostet mit ca. 45€ deutlich weniger als die Kinderfahrradsitze von anderen Marken. Im Test der ÖKO-TEST (04/2012) erhielt er ein „gut“. Gelobt wurde die einfache Montage, kritisiert jedoch die nicht verstellbare und niedrige Rückenlehne. Trotzdem wurde der Wallaroo als sehr gut eingestuft. Zudem wurden keine bedenklichen oder umstrittenen Inhaltsstoffe festgestellt. Bei Amazon bekommt der Sitz ebenfalls über 200 sehr gute Bewertungen.

 

Jako-o – Little Duck, bellelli

little duck

Der Little Duck ist gegenüber den meisten Sitzen mit 3,5kg ein echtes Fliegengewicht. Er ist besonders für Fahrräder wie Hollandräder oder E-Bikes, an denen die üblichen Fahrradsitze meist nicht angebracht werden können, geeignet, da er einfach am Gepäckträger befestigt wird. Die Sicherheitsgurte und Fußstützen sind verstellbar. Mit ca. 49€ ist er verhältnismäßig günstig. Elternmeinungen zu diesem Sitz fallen überwiegend positiv aus.

Hamax – Kiss

Hamax Kiss

Wenn man bei der Befestigung von Römer-Fahrradsitzen Probleme hat, kann der Hamax Kiss eine Alternative sein. Denn seine Halterung lässt sich auch trotz Brems- oder Schaltzüge einfach anbringen. Die Fußstützen sind 4-fach höhenverstellbar. Die Rückenlehne kann beim Kiss allerdings nicht verstellt werden. Laut Hersteller ist der Sitz von 9 bis max. 22kg geeignet. Bei Amazon bekam der Sitz überwiegend positive Bewertungen.

Sparbaby-Tipp: Um die Kinder sicher in einen der Sitze setzen zu können, raten wir euch, normale Seitenständer gegen einen massiven Bockständer (bzw. Zweibeinständer) auszutauschen. Ansonsten besteht die Gefahr, dass das Rad beim Aufsitzen des Kindes umkippt.

Kinderfahrradsitze im Test (Stiftung Warentest 03/2018)

In der Ausgabe 03/2018 hat Stiftung Warentest 17 Kinderfahrradsitze getestet, davon 5 für die Montage vorn und 12 für die Montage hinten. Erfreulich ist, dass neun getestete Sitze mit „gut“ abgeschnitten haben, das heißt, jeder zweite Sitz ist „gut“. Lediglich vier waren „befriedigend“ oder „ausreichend“. Vier sitze fielen im Test der Stiftung Warentest mit einem „mangelhaft“ durch, darunter auch zwei Sitze von Britax Römer. Folgende Sitze wurden getestet:

Fahr­rad­kinder­sitze 03/2018 – Montage vor dem Fahrer, für Kinder bis 15 kg

  • Bobike Exclusive Mini
  • Hamax Observer
  • OK Baby Orion
  • Polisport Guppy Mini
  • Thule Yepp Nexxt Mini

Fahr­rad­kinder­sitze 03/2018 – Montage am Sitzrohr hinter dem Fahrer, für Kinder bis 22 kg

  • Bellelli Tiger Relax
  • Bobike Exclusive Tour 1P & E-BD
  • Bobike One Maxi 1P & E-BD
  • Britax Römer Jockey Comfort
  • Britax Römer Jockey Relax
  • Hamax Caress C2
  • Polisport Bilby Maxi FF
  • Polisport Groovy FF
  • Polisport Guppy Maxi+ FF
  • Thule RideAlong
  • Thule Yepp Maxi Seatpost
  • Torrex BG-5

Getestet wurde nach sechs Schwerpunkten, die mit unterschiedlichen Gewichtungen in das Endergebnis einfließen:

  • Fahren (25%) – fahren auf verschiedenen Untergründen, Fahrstabilität, Schieben
  • Eignung für das Kind (20%) – Sitzkomfort, Federung, Sitzklima, Fahrradhelmneigung
  • Handhabung (20%) – Gebrauchsanleitung, Montage und Befestigung, täglicher Gebrauch
  • Sicherheit (20%) – Sitzhalterung, Gurtsystem, Verletzungsgefahr, Erkennbarkeit im Dunkeln, Kennzeichen und Warnhinweise
  • Haltbarkeit (10%)
  • Schadstoffe (5%)

Testsieger bei Kindersitzen mit Montage vor dem Fahrer ist der Thule Yepp Nexxt Mini Fahrradsitz f mit einem Ergebnis von 2,1 („gut“). In der Kategorie Fahrradsitze vorne haben auch der Hamax Observer und der OK Baby Orion Sitz mit einem „gut“ abgeschnitten.

Thule Yepp Nexxt Mini, Hamax Observer und der OK Baby Orion

Der beste Kinderfahrradsitz für die Montage hinter dem Fahrer ist der Hamax Caress C2 und der Thule Yepp Maxi Seatpost. Ebenfalls „gut“ sind: Bobike One Maxi 1P & E-BD, Polisport Bilby Maxi FF, Thule RideAlong und Polisport Guppy Maxi+ FF.

Hamax Caress C2 und der Thule Yepp Maxi Seatpost
Bobike One Maxi 1P & E-BD, Polisport Bilby Maxi FF, Thule RideAlong und Polisport Guppy Maxi+ FF

„Mangelhaft“ wurden die Sitze Britax Römer Jockey Comfort, Britax Jockey Relax, Bellelli Tiger Relax und Bobike Exclusive Mini bewertet. Der Bellelli schnitt aufgrund zu hoher Schadstoffwerte nur mit 4,6 („mangelhaft“) ab. Der Frontsitz Bobike Exclusive Mini konnte im Punkt „Haltbarkeit“ nicht überzeugen, da die Fußstützen im Langzeittest brachen. Die Sitze von Britax Römer wurden aufgrund von Sicherheitsmängel abgestuft. Genaueres dazu könnt ihr oben im Artikel nachlesen.

Kinderfahrradsitze: Die wichtigsten Fragen und Antworten vor dem Kauf

Ab wann kann mein Kind in einem Kinderfahrradsitz mitfahren?

Laut Hersteller kann ein Kinderfahrradsitz dann verwendet werden, wenn das Kind 9kg oder mehr wiegt. Außerdem sollte das Kind selbständig den Kopf halten und über einen längeren Zeitraum aufrecht sitzen können. Die meisten Kinderfahrradsitze können bis zu 22kg benutzt werden. Danach sollte das Kind in einem Fahrradanhänger oder auf einem eigenen Rad mitfahren.

Wie wird ein Kinderfahrradsitz montiert?

Die Montage der Kinderfahrradsitze ist bei allen Modellen ähnlich. Am Sattelrohr wird dazu ein spezieller Adapter montiert, von dem dann der Fahrradsitz gehalten wird. Man muss nur darauf achten, dass das eigene Fahrrad für die zusätzliche Last ausgelegt ist und das der Sattelrohrdurchmesser nicht zu klein und nicht zu dick ist. Am besten nimmt man sich für den Kauf genug Zeit und lässt sich zusätzlich vom Fachhändler beraten. Dort kann der zukünftigen Mitfahrer schon mal Probe sitzen.

Braucht mein Kind einen Fahrradhelm?

Ja, alle mitfahrenden Kinder – ob im Fahrradsitz vorne, hinten oder im Anhänger – müssen einen Helm tragen. Stiftung Warentest hat im Juni 2016 diese drei Helme mit „gut“ bewertet:

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