Ökotest: Spielzeug oft schadstoffbelastet

Sparbaby-Kommentar: Die Zeitschrift Ökotest hat für Ihre Ausgabe vom Februar 2010 wieder einmal Spielzeuge getestet und kommt zu dem wenig überraschenden Ergebnis, das viele Spielzeuge eigentlich nicht verkauft werden dürften.

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Mit den Ökotest Test-Ergebnissen ist es immer so eine Sache: einerseits ist es natürlich richtig und wichtig, dass hin und wieder jemand auf Missstände hinweist. Die Ökotester sind ja immer sehr kritisch und bei vielen Kaufentscheidungen gerade bei Produkten für Kinder und Familie kann ein Blick in die Testberichte sicher nicht schaden.

Andererseits bereitet mir die oft undifferenzierte und manchmal auch realitätsferne Berichterstattung der Ökotest immer wieder Bauchschmerzen. Im aktuellen Spielzeug-Test erklärt die Ökotest zum neuesten Skandal, was schon lange alle wissen: billiges Plastikspielzeug ist oft schadstoffbelasteter Sondermüll.

Bei den 20 getesteten Spielzeugen handelt es sich fast ausschließlich um billige No-Name Produkte von Discounter. Ich behaupte mal: wenn man zum Beispiel stattdessen die Amazon Top 50 Bestseller-Liste für Spielzeuge getestet hätte, wären die Testnoten auch besser ausgefallen. Viele Markenhersteller wie Lego, Ravensburger, Haba usw. legen seit Jahren viel Wert auf die Qualität und Unbedenklichkeit ihrer Produkte. Die Kritik der Ökotest ist also etwas einseitig, wenn auch berechtigt: Aufklärung tut not. Die gesetzlichen Regelungen sind unzureichend, Spielzeuge mit höchst bedenklichen Schadstoffen wie Weichmachern (PAK) dürften eigentlich nicht in den Handel gelangen, es fehlt aber an wirksamen Kontrollen.

Problematisch sind vor allem Spielzeuge aus Weich-PVC, die besonders häufig mit Phthalaten aus Weichmachern belastet sind – dazu gehören leider auch die meisten Puppen, Quietsche-Entchen, Badespielzeuge, Beißringe oder Bälle. Diese Phthalate-Weichmacher sind zwar schon seit über 10 Jahren laut EU-Richtlinie verboten, werden aber doch immer wieder in Spielzeugen gefunden.

Da nicht damit zu rechnen ist, das zukünftig nur noch schadstofffreie Spielzeuge in den Regalen stehen, müssen wir uns bis weiter mit gesundem Menschenverstand und Geruchstest behelfen: auf No-Name Plastikspielzeuge zweifelhafter Herkunft und stark nach Plastik oder sonst irgendwie merkwürdig riechende Produkte sollte man wenn möglich vorsorglich verzichten. Da unser Kind nicht ohne Quietsche-Entchen und Wasserball aufwachsen soll, vertrauen wir weiter auf Markenhersteller, die uns einigermaßen glaubhaft versichern, dass ihre Spielzeuge geprüft und schadstofffrei sind. Und wir setzen auf Masse: wenn ein IKEA oder LEGO Spielzeug millionenfach verkauft wird, würde es nach meiner Theorie schnell auffallen, falls das Material irgendwie gesundheitsgefährdend oder persönlichkeitsverändernd wäre. Hoffentlich.

Verweise:
– Artikel Ökotest „Spielzeug – Mensch ärger dich!“ (Februar 2010)
– kurz zusammengefasst von der BILD „Miese Noten für Spielzeug im Öko-Test
– etwas ausführlicher der Spiegel „Gefährliches Spielzeug

Übertreibt die Ökotest mal wieder? Ist Plastik-Spielzeug automatisch schlecht? Kann man nur noch teureres Marken-Spielzeug kaufen? Diskutiert mit uns in den Kommentaren!

Warmes Wasser: Die besten Isolierflaschen für Fläschchen und Babynahrung unterwegs

Meine Shopping-Mission heute war die Anschaffung einer Isolierflasche. Einzige Vorgaben von Julia: spülmaschinentauglich, unzerbrechlich, unter 20 Euro.

Ich hab mich bisher noch nie mit Thermosflaschen beschäftigt, also einfach mal die Suchmaschinen angeworfen – mit wenig Erfolg, meist lande ich beim Expeditionsbedarf. Wir planen aber keine Weltumrundung mit dem Fahrrad oder eine Polarexpedition bei –40 Grad, sondern eigentlich suche ich nach einer einfachen Isolierflasche zum Warmhalten von abgekochtem Wasser für die Zubereitung von Babybrei oder Fläschchen für unterwegs.

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Als erste Anlaufstelle bei meiner Recherche erwies sich dann wieder einmal die Stiftung Warentest als nützlich, die hat nämlich gerade in 8/2008 Isolierflaschen aus Edelstahl getestet. Das Ergebnis: viele sind mangelhaft, jede dritte enthielt krebserregende Schadstoffe – also nicht nur für Babys und Kinder völlig ungeeignet. Den Testbericht kann man bei Stiftung Warentest gegen Gebühr herunterladen, kostenlos hat die Ergebnisse aber netterweise der ORF in seinem Artikel zusammengefasst.

Der ORF liefert auch gleich noch ein paar gute Tipps mit. Milch und Babynahrung gehören nicht in die Thermosflasche, weil sie schnell verkeimen, auch kohlensäurehaltige Getränke sollten nicht in die Isolierflasche. Den Trick mit den Gebissreinigungstabletten statt teuren Spezialreinigungstabletten kannte ich schon von Fahrradtrinkflaschen. Bei Edelstahlflaschen bleibt der Inhalt länger heiß, wenn die Flasche mit kochendem Wasser vorgewärmt wird.

Für uns interessant: nur zwei der getesteten Isolierflaschen sind überhaupt spülmaschinentauglich: die Modelle von Alfi und Woolworth.

Das schränkt die Auswahl natürlich ein, tatsächlich konnte ich bei kaum einem Hersteller Angaben über die Geschirrspülertauglichkeit finden. Die Alfi-Isoflasche schneidet im Test auch noch als zweitbeste Flasche (mit 2,2) gut ab, also schaue ich mir die mal genauer an (Alfi Webseite). Die Produktbeschreibung ist so richtig was für Männer: unzerbrechlich, Edelstahl, Automatikverschluss, schlag- und stossfest, 5 Jahre Garantie – also ideal für den harten Outdoor-Einsatz in der Wickeltasche 😉

Der Preis liegt mit 24,90 UVP leider 25% über meinem Budget, also heißt es Schnäppchen jagen. Bei Amazon gibt es ein paar sehr schöne Isolierflaschen von Alfi und Emsa, die alfi Isolierflasche isoTherm Perfect Edelstahl, Automatikverschluss 1,0 l soll 19,95 € kosten, das hört sich schon besser an. Das ist zwar die Variante mit 1 Liter Volumen und ich dachte eigentlich an die 0,7 Liter, aber in der Flaschenhöhe macht das kaum einen Unterschied (4cm in der Höhe).

Da nicht jeder so großen Wert auf die Spülmaschinentauglichkeit legt (den Geschirrspüler hat man ja auf Expeditionen sowieso selten dabei), hier noch eine Auswahl von besonders schönen und/oder preiswerten Thermosflaschen, die ich bei meiner Recherche in die engere Wahl gezogen habe.

Übersicht Isolierflaschen

Die Glanzstücke

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Die schadstoffreie Alfi Isolierflasche Top Therm aus dem Test gibt es bei Amazon auch in der Variante mit 0,35 Litern für 16,98 Euro. Das reicht für warmes Wasser für 2 normale Babyfläschen und ist für viele sicherlich eine gute Größe für die Wickeltasche. Das Thermosflasche Emsa Admiral wird ebenfalls nur positiv bewertet, sieht mit der gewellten Oberfläche sehr schön aus und kostet in der 0,7 Ausführung 17,98 Euro statt 24,99 Euro.

Die Schönsten:

Alfi Thermosflaschen isoBottle für Kinder

Besonders gut haben mir diese bunten Alfi Isoflaschen aus der isoBottle Serie gefallen. Zumindest der Kopf und die Kappe sind hier spülmaschinenfest, die Designs sind sehr hübsch und eine schöne Alternative zum normalen Edelstahl-Look. Laut Hersteller sind diese Flaschen auch gut für Kinder geeignet, unzerbrechlich und es gibt 5 Jahre Garantie. Die Flaschen sind in verschiedenen Größen ab 0,35 l erhältlich und kosten fast alle unter 20 Euro. Wir hätten fast schon die blaue Flower-Power Flasche gekauft, aber es wurde dann doch die Edelstahl-Version weil diese komplett in den Geschirrspüler kann.

Die Günstigen:

Bei Amazon gibt es gerade Isolierflaschen von Reer bis zu 36% reduziert, die Flaschen bekommen überwiegend gute und sehr gute Kundenrezensionen bei Amazon, die Reer Thermosflaschen wurden leider nicht von der Stiftung Warentest geprüft. Immerhin tragen die Reer Flaschen ein Lebensmittel- und Bedarfsgegenständegesetz (LMBG) – Prüfsiegel, zu dem ich allerdings nichts weiter finden konnte.

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Die reer Edelstahl Warmhaltebox 350 ml für 350ml Babynahrung ist eine weitere Alternative, wenn vor allem Babynahrung warm gehalten werden soll.

(Ohne Foto) Günstig und ebenfalls von der Stiftung Warentest 8/2008 mit gut (2,5) bewertet ist die 1 Liter Isolierflasche Volym von IKEA für 7,99 Euro. Auch diese Isoflasche wird in der Produktbeschreibung jetzt als spülmaschinenfest beschrieben.

Fazit: Isolierflaschen sind eine praktische Sache für die Zubereitung von Fläschen oder Babynahrung für unterwegs und müssen nicht viel Geld kosten. Zwischen 8,- und 19,- Euro bekommt man schon sehr gute Marken-Qualität auch ohne PAK-Schadstoffe, z.b. die Alfi Isotherm oder die günstige Volym von IKEA für 7,99 Euro. Besonders schön und kindertauglich sind die Alfi isoBottle-Flaschen.