Giftige Kinderkleidung – Modemarken fallen im Greenpeace-Test durch

Greenpeace hat im Rahmen seiner Detox-Kampagne Kinderkleidung auf gefährliche Chemikalien getestet. Untersucht wurden auch internationale Modemarken wie adidas, Nike, Disney, C&A oder H&M. Das Ergebnis überraschte: Teure Kindermarken wiesen im Test einen ebenso hohen Anteil von krebserregenden Stoffen auf, wie die konkurrierenden Billigprodukte.

„Der teure Kinderbadeanzug von Burberry war genauso belastet wie der billige von Primark. Der Badeanzug von Adidas war sogar am stärksten verunreinigt“, erklärt Manfred Santen, Chemieexperte von Greenpeace. „Wir fordern diese Firmen auf, saubere Kleidung herzustellen und Kinder und Umwelt besser zu schützen.“

Giftige Kindersachen - Greenpeace testet bekannte Kindermarken (© Thinkstock)
Giftige Kindersachen – Greenpeace testet bekannte Kindermarken (© Thinkstock)

In ihrem Test untersuchte Greenpeace beispielsweise ein T-Shirt der Modekette Primark und fand hier 11% Weichmacher (Phthalate), die hormonelle Veränderungen bewirken. In einem Baby-Body der US-Firma American Apparel fanden die Tester o,6% Weichmacher. 33 von 35 Kleidungsstücke mit Plastisol-Aufdrucken wiesen ebenfalls Weichmacher auf. Das EU-Recht verbietet ein so hohes Vorkommen in Kinderspielzeug – jedoch nicht in Kinderkleidung.

Tabelle: Schadstoffe in Kinderkleidung im Greenpeace Detox Test (© Greenpeace 2014)
Tabelle: Schadstoffe in Kinderkleidung im Greenpeace Detox Test (© Greenpeace 2014)

Fündig wurde Greenpeace auch bei per- und polyfluorierten Verbindungen (PFC), die sich in der Umwelt und im Körper anreichern. In Produkten von Adidas, Nike, Puma, Burberry und H&M  konnte die krebserregende Perfluoroctansäure (PFOA) nachgewiesen werden. Einige PFC sind dafür bekannt, das Immunsystem und die Fruchtbarkeit zu beeinträchtigen. Greenpeace fand in 50 von 82 untersuchten Kindersachen Nonylphenolethoxylate (NPE). Ein Stoff, der in der Umwelt zu Nonylphenol abgebaut wird und vor allem für Wasserorganismen schädlich ist. Die Marke Burberry sowie Schuhe von C&A wiesen hier beispielsweise hohe Konzentrationen NPE auf.

Die Detox-Kampagne von Greenpeace verpflichtet 18 Textilhersteller – mit dabei unter anderem Mango und H&M – bis zum Jahr 2020 ihre Waren ohne Risiko-CHemikalien herzustellen. „Kinderkleidung ist genauso belastet wie Mode für Erwachsene – nur schaden diese Chemikalien den Kindern viel mehr“, so Santen von Greenpeace. „Was hilft, ist beim Kauf auf Textil-Siegel vom Internationalen Verband der Naturtextilwirtschaft IVN oder vom Global Organic Textile Standard GOTS zu achten.“

Der vollständige Bericht kann bei Greenpeace unter gpurl.de/kleinemonster heruntergeladen werden.

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