Was viele nicht wissen: Kinder ertrinken leise. So herrlich es am Wasser ist, selbst die Pfütze im Planschbecken kann gefährlich werden.
Kinder beim Baden immer im Auge behalten (Foto: Canva)
Endlich ist es sommerlich warm. Die Freibäder öffnen und auch die Badeseen locken Familien. Toben im Wasser ist toll und Kinder sollten das auch ausgiebig machen dürfen. Aber nie unbeaufsichtigt. Auch nicht im heimischen Planschbecken. Denn noch immer ist Ertrinken die zweithäufigste unfallbedingte Todesursache bei Kindern, bei Kleinkindern bis 4 Jahren sogar die häufigste. Und auch wenn es nicht zum Schlimmsten kommt – Badeunfälle können für Kinder zu schweren Folgeschäden führen, denn wenn ihr Gehirn nicht mit Sauerstoff versorgt wird, kann es schnell massiv geschädigt werden.
Aus dem Kindersicherheitsreport zum Thema „Sicherheit im und am Wasser“ von AXA und BAG geht hervor, dass fast die Hälfte aller Eltern nicht wissen, dass ein Kind unter drei Jahren schon ab einer Wassertiefe von etwa 5 Zentimetern ertrinken kann. Und fast jeder Achte würde ein Kleinkind unter drei Jahren kurzzeitig alleine in der Badewanne lassen, etwa wenn es klingelt.
Kleinkinder können schon ab einer Wassertiefe von etwa 5 cm ertrinken (Foto: Canva)
Nur im Fernsehen oder im Kino ist Tod durch Ertrinken laut und dramatisch
Der ehemalige Rettungsschwimmer Mario Vittone berichtet von einem Badeunfall – in letzter Minute konnte ein Mädchen gerettet werden – sein Vater war mit im Wasser und hatte sich nur kurz umgedreht. Wieso hat er nichts bemerkt? Wieso können Kinder ertrinken, wenn ihre Eltern in der Nähe sind, sich unterhalten, lesen oder sich nur kurz umdrehen?
Für Mario Vittone ist das nicht überraschend:
„Das Ertrinken ist fast immer ein trügerisch ruhiger Vorgang. Das Winken, Spritzen und Schreien, auf das wir durch die dramatische Konditionierung vorbereitet sind, zeigt sich in der Realität nur selten.“
Mario Vittone, ehemaliger Rettungsschwimmer
Dieses falsche Bild hat schlimme Folgen: Auf viele Menschen wirkt Ertrinken nicht wie ertrinken. Und so kommt es, dass Eltern den Unfall nicht bemerken.
Kinder zwischen 0 – 2 verunglücken am häufigsten in der Badewanne (Foto: Canva)
Die Gefahr liegt ganz nah: Laut der European Child Safety Alliance (ECSA) verunglücken Kinder bis zu zwei Jahren am häufigsten in der Badewanne. Ein- bis Dreijährige ertrinken meist in Gartenteichen, die Zwei- bis Sechsjährigen in offenen Gewässern. Die über sechsjährigen Kinder ertrinken meist in Schwimmbädern.
„Für die Kleinen reichen schon wenige Zentimeter, um zu ertrinken. Aufgrund ihres überproportional großen Kopfes verlieren Kinder leicht den Halt. Fallen sie mit dem Kopf ins Wasser, löst dies eine Art Schockreaktion aus, die Stimmritze im Rachenraum schließt sich und macht die Atmung unmöglich“, so Dr. Ulrich Fegeler, Kinder- und Jugendarzt und Sprecher des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ). Dieser schockartige Reflex, der die Atmung blockiert, wird auch „trockenes Ertrinken“ genannt. Oft erstickt das Kind dabei, ohne dass ein Tropfen Wasser in die Lungen gelangt.
Ein schockartiger Reflex blockiert die Atmung und führt dazu, dass Ertrinkende nicht um Hilfe schreien können (Foto: Canva)
Kinder und Wasser ist daher immer eine gefährliche Kombination
Badewanne, Planschbecken oder eine Regentonne können für kleine Kinder sehr gefährlich werden. Die Bundesarbeitsgemeinschaft „Mehr Sicherheit für Kinder“ betont daher: Babys und Kleinkinder sollten nur in speziellen Badewannen baden und dabei auf keinen Fall allein gelassen werden. Erwachsene dürfen sich niemals, auch nicht für kurze Zeit, (etwa, um ans Telefon zu gehen oder die Tür zu öffnen) von dem Kind wegbewegen.
Am Badesee oder am Meer kann es passieren, dass der Brandungssog so stark ist, dass Kindern – und Erwachsenen – die Füße weggezogen werden können. Beim Toben können Kinder (gerade im Schwimmbad) mit dem Kopf aufschlagen. Entkräftung oder Kreislaufprobleme bereiten selbst geübten Schwimmern Probleme, und Kinder überschätzen ihre Fähigkeiten, gerade bei Strömung, oft.
Kleinere Kinder erkennen vor allem die Gefahren am Wasser nicht: Sie sind zu vertieft in ihr Spiel um hohe Wellen zu bemerken, spielen auf Badestegen oder laufen hinter Bällen hinterher. Schwimmflügel verleihen eine trügerische Sicherheit, denn kippen Kinder in das Wasser, können sie auch mit diesen Schwimmhilfen ertrinken, weil ihr schwerer Kopf sie nach unten zieht. Wirklich sicher sind nur Rettungswesten – und eben der elterliche Blick, der nicht abgelenkt werden sollte!
Kinder beim Baden immer im Auge behalten (Foto: Canva)
Badeunfälle vermeiden
Am besten helfen Vorbeugung und Aufmerksamkeit. Kleinere Kinder nie unbeaufsichtigt in der Badewanne oder im Planschbecken lassen. An Badeseen, Küste oder Schwimmbad immer das Kind im Blick behalten – ist man mit mehreren Erwachsenen dort, unbedingt absprechen, wer „zuständig“ ist, denn sonst ist jeder der Meinung, der Andere würde schon gucken. Leider geht es ganz schnell, dass ein Kind „verschwindet“.
Außerdem niemals einem älteren Kind die Aufsicht übertragen. Sie sind weder dazu in der Lage, aufzupassen, noch sollten sie fälschlicherweise zur Verantwortung gezogen werden.
Sehr wichtig ist auch, den Kindern möglichst früh schwimmen beizubringen – und eben sich klar zu machen, dass Schwimmflügel nicht wirklich schützen.
Sollte ein Kind tatsächlich einen Badeunfall gehabt haben, es sofort aus dem Wasser ziehen, keine Sekunde zögern. Damit die Körpertemperatur aufrecht erhalten wird, unverzüglich in eine Decke wickeln, denn Unterkühlung kann schon bei einer Wassertemperatur unter 28° Grad rasch eintreten.
Auch wenn das Kind ansprechbar ist und „nur ein bisschen Wasser geschluckt hat“, einen Arzt aufsuchen und diesen genau informieren, damit er vor allem die Lungen des Kindes genau untersuchen kann.
Wenn ein Kind bewusstlos ist, sofort in die stabile Seitenlage bringen. Kontrollieren, ob die Atemwege frei sind und sofort Mund-zu-Mund, bzw. Mund-zu-Nase (Babys) machen. Notarzt anrufen und bis zu dessen Ankunft mit Beatmung und Herzdruckmassage weitermachen. Wichtig: nicht aufhören, auch wenn schon eine lange Zeit vergangen ist!
Auf keinen Fall schütteln oder mit den Beinen nach oben in die Luft halten, um etwa das Wasser aus der Lunge zu schütteln. Dies kostet nur unnötig Zeit und bringt nach neusten Erkenntnissen keinerlei Nutzen.
Kinderunfälle sind oft vermeidbar. Besonders gut ist es, wenn Eltern ihr Erstes-Hilfe-Wissen immer wieder auffrischen. Das kann Leben retten!
Viele Putzmittel können schädlich sein – besonders in der Schwangerschaft und natürlich auch für Babys und Kinder. Wie man das Reinemachen schnell und sauber hinter sich bringt, zeigen unsere Tipps für den Frühjahrsputz – mit Checkliste und Rezepten zum Selbermachen.
Die Sonne bringt es an den Tag: Die Fenster sollten geputzt werden, im Bad sind Kalkablagerungen und Wollmäuse auch keine Mitbewohner, die man gern hat. So dringend ein Frühjahrsputz auch sein mag, vor allem werdende Mütter sollten vorsichtig sein und auf jeden Fall darauf achten, dass sie sich nicht überanstrengen. Boden wischen, Wäschekörbe heben, Schränke verschieben oder gar akrobatische Verrenkungen, um auch in den hintersten Ecken Staub zu wischen, sollten tabu sein.
Der Gynäkologe und Präsident des Berufsverbandes Deutscher Frauenärzte (BVF) Dr. Christian Albring warnt, dass eine Überanstrengung auch in einer unkomplizierten Schwangerschaft zu frühzeitigen Wehen führen kann.
„Hinzu kommt, dass viele Hausarbeiten wie z. B. Fenster- und Schränke putzen auf Leitern oder wackeligen Stühlen eine Unfallgefahr für Mutter und Kind bedeuten. Mögliche Blutdruckschwankungen, verbunden mit Schwindelanfällen, erhöhen in der Schwangerschaft das Sturzrisiko.“
Woran die wenigsten Stillenden und schwangeren Frauen denken: viele Reinigungsmittel sind bedenklich, da sie gesundheitsgefährdende Dämpfe abgeben oder schädliche Inhaltsstoffe enthalten. Während es wenig Untersuchungen über die Auswirkungen auf die Muttermilch gibt, so haben Wissenschaftler durchaus untersucht, welche Folgen es haben kann, wenn Schwangere viel Kontakt mit chemischen Haushaltprodukten haben.
Laut einer Studie der britischen Universität Bristol unter der Leitung von Andrea Sherriff neigen Kinder von Frauen, die mit vielen schädlichen Stoffen putzten, zu Atemgeräuschen und später zu Asthma. Eifriger Gebrauch von Reinigungsmitteln führte überdies zu schlechteren Ergebnissen beim Lungenfunktionstest, wie eine weitere Studie aus Bristol zeigt.
Welche Mittel sollten Schwangere meiden?
Völlig überflüssig sind Reinigungsmittel mit desinfizierender Wirkung im Haushalt, das erklärt sogar das Bundesinstitut für gesundheitlichen Verbraucherschutz. Die antibakteriellen Substanzen beseitigen tatsächlich nicht mehr Keime als normale Reiniger, schädigen aber die Hautflora und können dazu beitragen, dass es zu einer Zunahme an Allergien kommt.
Generell wird empfohlen, während der Schwangerschaft auf natürliche Putzmittel umzusteigen. Denn so verlockend die „Schnell-drauf-und-alles-ist-weg“ Sprays sind, schon ihre unangenehmen Dämpfe verraten jedem Laien, dass hier viel ungesunde Chemie im Spiel ist. Und die sollte auch nach der Schwangerschaft lieber nicht im Familienhaushalt sein – denn Babys und Kleinkinder könnten sonst gefährdet sein.
Jeder Drogeriemarkt hat mittlerweile Paletten an Ökoputzmitteln. Beim Kauf empfiehlt es sich, auf Gütesiegel zu achten. Zum Beispiel auf den „blauen Engel“: dieses deutsche Umweltzeichen ziert weniger belastende Produkte. Die Vergabekriterien für die freiwillige Auszeichnung des Umweltbundesamtes werden von einer unabhängigen Jury erarbeitet.
Als Faustregel gilt: Je spezieller das Reinigungsmittel, desto mehr Schadstoffe enthält es meist. Nicht jeder Raum und jedes technische Gerät braucht ein eigenes Spezialspray. Die Wirkstoffliste auf der Verpackung sollte sorgfältig gelesen werden. Wenn es nicht vermeidbar ist, mit einem chemischen Mittel zu arbeiten, auf jeden Fall Handschuhe tragen, Fenster geöffnet haben und gut durchlüften.
Putzmittel – weniger ist mehr
Experten sind sich einig: mit einer Putzstrategie, den richtigen Putzmitteln und einer geeigneten Putzausstattung geht das Reinigen eigentlich ganz schnell.
Vier Grundreinigungsmittel auf der Basis von Schmierseife, Essig und Zitrone sind ausreichend. Und zwar: ein milder Allzweckreiniger für Oberflächen, Fußböden und Fliesen; Scheuermilch (bzw. Salz, Essig und Zitrone) für hartnäckigen Schmutz in Bad und WC, ein Spülmittel für leichte Verschmutzungen und zur Reinigung der Fenster und zum Entkalken Essigessenz oder Zitronensäure.
Zero Waste und Zero Chemie – DIY Putzmittel
Um Putzmittel selbst herzustellen, braucht es eigentlich nur 5 Zutaten: Natron (auch bekannt als Kaisernatron), Essigessenz, eine Seife (z.B. Kern- oder Olivenseife), Soda (auch als „Waschsoda“ zu finden) und Zitronensäure. Das Beste daran: Wenn ihr eure Putzmittel selbst macht, tut ihr nicht nur euch und eurem Baby, sondern auch der Umwelt und eurem Geldbeutel etwas Gutes. Die Zutaten sind günstig und außerdem sehr ergiebig. Gegenüber herkömmlichen Reinigungsprodukten – die dazu noch schädlich sind – lässt sich einiges sparen.
Für die Herstellung raspelt ihr zuerst die Seife klein und gebt die Raspel in das bereits kochende Wasser. Anschließend fügt ihr das Natron hinzu, verrührt alles gut miteinander und füllt die abgekühlte Flüssigkeit in eine Flasche um. Das Spülmittel ist ca. 2 Wochen haltbar.
Essig und Wasser werden in einem Verhältnis von 1:2 miteinander vermengt. Also beispielsweise eine Tasse Essig auf 2 Tassen Wasser. Dafür könnt ihr beides einfach in ein Schraubglas geben und gut schütteln. Wer mag, kann außerdem etwas Orangen- oder Zitronenschale hinzugeben und in dem Gemisch ziehen lassen. Das ist nicht notwendig – riecht aber gut.
Buchtipp: Allen, die sich für das Thema interessieren, können wir außerdem dieses Buch (Bestseller Nr. 1 in der Kategorie Haushalt) ans Herz legen. Alle möglichen Tipps und Tricks, sowie tolle Rezepte zum Nachmachen findet ihr hier gebündelt. Neben Reinigungsmitteln sind beispielsweise auch jede Menge Rezepte für Kosmetikartikel (wie Deo oder auch Badezusatz) im Buch enthalten. Große Empfehlung!
Ein Staubsauger und ein Wassereimer sind sicher jedem Haushalt vorhanden. Auch Haushaltsschwämme, Schwammtücher und Baumwolltücher. Ob Wischmopp oder Bodenwischtuch ist sicher Geschmackssache, beides ist etwa gleich effektiv – Moppsysteme sind allerdings schonender für den Rücken. Praktisch sind auch Staubwedel, die Staub so anziehen, dass er nicht aufgeschleudert wird.
Hilfreich sind Gummihandschuhe, damit die Hände geschützt werden und Mikrofasertücher. Denn die saugen dank ihrer speziellen Struktur Schmutz und Staub besonders gut an – sogar mit wenig oder gar keinem Putzmittel. Für Glasflächen in Bad und an den Fenstern hat sich ein Gummiabzieher bewährt.
Geheimtipp: In keinem Haushalt mit Kleinkindern sollte ein Schmutzradierer nicht fehlen. Denn er arbeitet schnell und geräuschlos, liegt gut in der Hand, riecht nicht und „zaubert“ ohne viel Aufwand alle möglichen Arten von Dreck weg. Angefangen vom Breiklecks auf der Tapete bis hin zu Bleistiftzeichnungen an der Tür.
Gut geplant ist schon halb geputzt
Alles muss sauber werden! Und schon werden alle Fensterbänke leergeräumt, die Lebensmittel aus den Schränken geholt und der ganze Haushalt gleicht einem Schlachtfeld. So ist das Putzen eine schwierige Sache. Zum einen ist es kaum möglich, zu pausieren oder gar das Putzen auf den nächsten Tag zu verschieben, wenn es doch zu anstrengend wird. Zum Anderen wirkt die Arbeit so auch viel schlimmer und aufwändiger als sie ist – und Teilerfolge sind kaum sichtbar. Sehr viel mehr Sinn macht es daher, beim Großputz systematisch nach einer bewährten Reihenfolge vorzugehen:
Aufräumen und Müll entfernen: Wenn alle Böden frei sind, fällt der Überblick leichter. Zunächst alle Räume in eine „ordentlichen“ Zustand bringen und alles an seinen Platz räumen. Dann kann auch ein erster Überblick für die kommende Schlacht gut getroffen werden. Hat ein Raum einen besonderen Reinigungsbedarf?
Küche aufräumen: Geschirr abwaschen, bzw. in den Geschirrspüler stellen, Ablagen und Oberflächen frei räumen
Im Bad, Vorspiel: Handtücher in die Waschmaschine packen, alles leer räumen. Mit Zitronensäure WC und Verkalktes vorreinigen und einwirken lassen.
Fenster putzen: Vor dem Saugen und Wischen der Räume die Fenster putzen. Mit einem Schwamm und warmen Wasser mit ein wenig Allzweckreiniger vorwischen, hartnäckigen Schmutz mit Glasreiniger entfernen, dann abziehen und mit einem fusselfreien Tuch polieren. Das sollten Sie auf jeden Fall vor dem Saugen und Wischen in allen Räumen erledigen – sonst tropft womöglich das Putzwasser von den Scheiben auf den frisch gewischten Boden. Dafür zunächst die Scheiben mit einem Schwamm und Wasser vorschrubben, dann hartnäckigen Schmutz mit einem Glasreiniger entfernen, zum Schluss mit einem trockenen, fusselfreien Geschirrtuch nachwischen. Einige schwören auch auf Zeitungspapier. Auch die Rahmen sollten unbedingt mitgereinigt werden, bei Kunststoffrahmen wirkt ein feuchter Schwamm mit einem Klecks Zahnpasta am besten. Holzrahmen lassen sich mit einfachem Spülmittel am besten von Schmutz befreien
Im Bad, Hauptakt: Der gröbste Schmutz und Kalk in Toilette und Dusche sollte sich jetzt gelöst haben. Mit Schwamm oder Bürste mit Wasser nachwischen. Ist die Verunreinigung im WC besonders schlimm, hilft ein Bimsstein-Reiniger oder ein milder Toilettenreiniger. Waschbecken, Dusche und Wanne mit Allzweckreiniger wischen, bei wenig Schmutz reicht auch ein Mikrofasertuch mit Wasser. Armaturen und Spiegel mit Tuch polieren, zuletzt den Boden wischen.
Wohnzimmer, Schlafzimmer: Erst Staub wischen, dann saugen. Sicher kann man das Reinemachen auch dazu nutzen, mal wieder zu überlegen, ob nicht vielleicht das ein oder andere Teil entsorgt werden kann. Aber Vorsicht: Das wird eventuell ein Zeiträuber. Also lieber erst sauber machen, dann ausmisten. Tierbesitzer sind gerade im Frühjahr oft genervt von vielen Haaren. Tipp: mit ausgedienten Strümpfen über Möbel wischen. Das Nylon lädt sich statisch auf, Haare und Staub bleiben daran hängen.
Kinderzimmer: Auch hier gilt das gleiche Prinzip wie in den anderen Wohnräumen. Erst Boden leer räumen, dann Staub wischen, dann saugen. Es macht gerade bei Kindergartenkindern mit großer Schatzsammlung Sinn, das Aussortieren mit dem Aufräumen zu verbinden. Erstaunlich, wo sich überall Kleinigkeiten verstecken können, also aufpassen, dass keine kleinen Schätze im Sauger landen.
Flure: Sind alle Wohnräume geschafft, kommen Flure und Treppen dran. Auch hier gilt: erst ran an den Staub, dann an den Staubsauger und dann heißt es wischen.
Küche: Spülmaschine ausräumen. Und dann kriegt der Backofen sein Fett weg! Dazu den Boden mit Speisesalz bedecken und Ofen für zirka eine halbe Stunde bei 100 Grad laufen lassen. So verbindet sich das Salz mit dem Fett und lässt sich leicht weg wischen. Das Backofenspray entfällt, es wird höchstens ein wenig Allzweckreiniger benötigt. Kühlschrank gründlich reinigen, und kontrollieren, ob das Tiefkühlfach abgetaut werden muss. Küchenmöbel und Spüle reinigen, als letztes wird der Küchenboden gewischt.
Mit Salami und Musik geht alles leichter
Beim Putzen kann es enorm helfen, mit der „Salami-Taktik“ vorzugehen. Immer ein Scheibchen nach dem anderen. Und dann dazu laut Radio oder CD laufen lassen. Oder ein spannendes Hörbuch. Und schon geht alles schneller und macht mehr Spaß.
Werdende Mütter, die merken, dass sie so heute so gar keine Lust haben, sich heute um den Haushalt zu kümmern, sollten übrigens einen Rat von Dr. Christian Albring beherzigen:
„Schwangere Frauen sollten sich nicht mit dem Putzen stressen, sondern lieber die frühlingshaften Temperaturen bei einem entspannenden Spaziergang genießen. Davon hat ihr Baby viel mehr als von sauberen Fenstern.“
Das gilt natürlich auch für alle Mütter: lieber mit dem Kind das Wetter genießen. Zeit zum Putzen finden sich schon noch. Mit der Salami-Scheibchen-Taktik auf jeden Fall!
Der beste Tipp folgt allerdings zum Schluss: denn wer sagt denn überhaupt, dass wir Mütter putzen müssen? Aufgabenteilung heißt das Stichwort. Männer haben schließlich auch zwei Hände, mit denen sie sehr wohl genauso sauber machen und den Haushalt schmeißen können, wie wir. Deshalb: einfach mal ein paar Aufgaben an den Mann abgeben, vertrauen und ihn machen lassen.
Eine ausführliche Liste über Schadstoffe in Haushaltsmitteln und mögliche Gesundheitschädigungen gibt es beim Umweltamt oder beim Deutschen Grünen Kreuz.
Wie bindet man eigentlich eine Schleife? Genau wie Radfahren eine Übung, die irgendwann ohne Nachdenken funktioniert. Doch wie können Eltern ihren Kindern beim Lernen unterstützen? Welche Tricks und Tipps sind hilfreich?
Irgendein pfiffiger Mensch hat Klettverschlüsse erfunden. Je jünger der Nachwuchs, desto größer der Vorteil, denn mit Hilfe der unkomplizierten Kletttechnik lassen sich Schuhe recht unkompliziert am kindlichen Fuß befestigen. Und schon ziemlich kleine Kinder können ihr Schuhwerk so ohne Hilfe anziehen. Ausziehen funktioniert auch – gern dann, wenn die Schuhe eigentlich noch an bleiben sollten.
Früher, als höchstens Stiefel einen Reißverschluss hatten, sonst aber alle Schuhe mit Schnürsenkeln versehen waren, mussten Kinder früh lernen, mit den Bändern geschickt umzugehen. Schon die Erzieherinnen im Kindergarten hatten keine Lust über 20 Schleifen zu binden. Und in der Schule wäre der Sportunterricht ohne korrekt gebundene Schnürsenkel eine Katastrophe gewesen.
Ritsch-Ratsch – der Klettverschluss geht schnell zu
Blickt man in die Regale der Schuhläden in der Abteilung für die Kleinen, ist es scheinbar bis Größe 40 ganz normal, kaum noch Schuhe mit Schnürsenkeln zu sehen. Immer weniger Kinder können heute Schnürsenkel binden. Das zeigt auch eine Studie (2016) des niederländischen Unternehmens AVG. Befragt wurden 2200 europäische Mütter mit Kindern im Alter von zwei bis fünf Jahren. Dokumentieren sollten die Mütter die motorischen Fähigkeiten und die Computerkenntnisse ihrer Kinder. Das Ergebnis: mit dem Smartphone konnten 19 Prozent der Kinder umgehen, jedes vierte Kind weiß, wie man einen Webbrowser öffnet. Schwimmen und Fahrradfahren konnte jedes fünfte Kind. Schnürsenkel binden aber nicht einmal zehn Prozent aller Kinder.
Müssen Kinder überhaupt lernen, wie eine Schleife gebunden wird?
Nein. Wenn sie selbst und ihre Eltern keine Probleme damit haben, dass das Kind nur Gummistiefel, Sandalen und Schuhe mit Klettverschlüssen tragen kann. Viele Kinder möchten aber gern lernen, wie einen Schleife gebunden wird und haben Spaß daran, die Geschicklichkeit ihrer Finger zu spüren.
Oft wird das Schleifenbinden in Kindergärten oder auch in der Vorschule geübt. Wenig sinnvoll ist es allerdings, wenn Erzieher und Lehrer dann darauf bestehen, dass jedes Kind unbedingt Schuhe mit Schnürsenkeln trägt, damit es üben kann. Das geschah nämlich in der Klasse von Max. Die Mutter des Erstklässler berichtet genervt: „Erst mal musste ich durch zig Schuhläden tingeln. Es gibt fast gar keine Schuhe mit Schnürsenkel in Größe 34. Und dann war Max einfach zu faul. Seine Turnschuhe, auf denen die Lehrerin ja besteht, binde ich mit einer Doppelschleife zu. Seit ein paar Wochen hat Max eine noch bessere Lösung. Seine Klassenkameradin schnürt ihm die Schuhe.“
Die wenigsten Kinder kommen von allein auf die Idee, eine Schleife binden zu wollen. Wenn sie sehen, dass ihre Eltern Schuhe mit Schnürsenkeln haben, werden sie aber oft neugierig. Und mit ein paar Tricks finden viele Kinder auch Spaß am Hantieren mit den Bändern. Mit viel Übung kann es wirklich jedes Kind lernen. Erst dann wird das Schleifebinden eine Fertigkeit, die automatisch ohne weiteres Nachdenken funktioniert. So wie es die Erwachsenen machen.
Wenn Kinder das Schleifenbinden erst einmal beherrschen, sind sie darauf meist sehr stolz. Und können Freunden wie Max auch helfen. Eltern unterstützen ihre Kinder beim Lernen mit ein paar einfachen Tricks.
Fädelschuhe erleichtern das Üben (Melissa & Doug, gesehen bei Amazon, ca. 10€)
Kindergartenkinder haben in der Regel das motorische Feingefühl, das für das Schleifenbinden nötig ist. Manche Kinder lernen das sehr schnell, andere brauchen mehr Übung. Manchmal können lustige Reime oder farbige Schnürsenkel helfen. Am besten ausprobieren, was für Ihr Kind passt, denn jedes Kind lernt anders.
Zum ersten Üben bietet sich eine Schuhschablone aus Pappe mit eingefädelten Schnürsenkeln an. Damit das Kind die Seiten besser unterscheiden kann, können die Bänder zweifarbig sein, das sieht lustig aus und erleichtert den Überblick. Man kann dafür einfach einen weißen Schnürsenkel nehmen und diesen mit Farbstiften anmalen. Wer nicht extra basteln möchte, kann natürlich auch Übungsmaterial wie beispielsweise Fädelschuhe oder spezielle Bücher kaufen. Einige Produktempfehlungen dazu finden sich in diesem Artikel.
Und dann erst einmal ohne Kind selbst ausprobieren. Beobachten Sie sich selbst in Ruhe beim Binden. Welche Hand macht was? Danach fällt das Erklären leichter. Am besten dabei neben das Kind setzten, denn spiegelverkehrt ist es schwierig zu zeigen.
Als erstes muss das Kind lernen, einen Koten zu machen. In jede Hand einen Schnürsenkel nehmen – es ist wichtig, dass der Knoten aus zwei verschiedenen Enden geknotet wird. Manche Kinder brauchen für die wenigen Handgriffe nur kurze Zeit, anderen fällt es zunächst noch schwer mit beiden Händen gleichzeitig zu arbeiten. Bunte Bänder, auch Schleifenbänder, helfen. Erfolgreiche Tüftler dürfen zur Belohnung ganz viel Knoten hintereinander machen. Vielleicht auch an Papas oder Mamas Schuhen?
Hasenohren oder Baum – es gibt zwei Arten, eine Schleife zu binden
Die Methode mit zwei Schleifenschlaufen ist für kleinere Kinder etwas einfacher. Zunächst wird ein Knoten gebunden. Aus dem linken Schnürsenkel wird nun eine Schlaufe („Ein Hasenohr“) gebildet, diese bleibt in der linken Hand, dann wird mit dem rechten Schnürsenkel eine zweite Schlaufe („zweites Hasenohr“) gebildet. Diese beiden Schlaufen werden dann jeweils in eine Hand genommen und miteinander verknotet. Wichtig ist, dass die Schlaufen nicht zu groß werden, da sich die Schleife sonst wieder rasch löst.
Kinder können sich Schleifen-Techniken einfacher merken, wenn sie Reime oder kleine Sprüche dazu hören. Für die Variante mit den zwei ineinander verknoteten Schlaufen dem Kind erzählen, dass es zwei Hasenohren legt und diese zwei Hasen sich dann einkuscheln. Reim- und Fußballfans sagen:
Hasenohr, Hasenohr, einmal rum dann durchs Tor.
Oder mögen Sie lieber:
Ein Hasenohr, noch ein Hasenohr. Kuscheln sich ein, bring einen Knoten hinein.
Die zweite Methode gilt als Standardmethode, eine Schleife zu binden. Sie erfordert etwas mehr Geschick. Erwachsene und ältere Kinder bevorzugen diese Variante, weil sie mit Geschick schneller geht und festere Schleifen möglich sind. Wieder wird erst ein Knoten gemacht. Das linke Schnürsenkelband wird zu einer Schlaufe gebunden und mit dem Daumen und dem Zeigefinger der linken Hand gehalten („ein Baum“). Nun wird der andere Schnürsenkel um die Schlaufe und über Daumen und Zeigefinger drumherum gelegt („die Schlange schlängelt sich herum“). Dann wird aus dem rechten Schnürsenkel auch eine Schlaufe gebildet, die und unter den linken Daumen geschoben wird („die Schlange kriecht in eine Höhle“). Beide Schlaufenenden werden festgezogen.
Der passende Vers ist: „Ein großer dicker Baum, da kommt Schlange, welch ein Traum. Schlängelt sich um den Stamm und kriecht in eine Höhle dann.“ Oder wie wäre es mit einer kleinen Maus im Spruch? „Die Maus baut ein Haus, geht ums Haus und kommt vorne wieder raus“. Der Phantasie sind keine Grenzen gesetzt, es können sich auch Autobahnen um einen Berg führen oder eine Zauberfee einen Kreis tanzen. Denken Sie sich doch mit Ihrem Kind gemeinsam einen „Schleifen-Spruch“ aus, der ihm gefällt und der dann sicher zum Erfolg führt.
Hat das Kind erst einmal heraus, wie die Schleife gebunden wird, sollte es am besten „in der Übung“ bleiben. Vielleicht bekommt es tatsächlich einen ersten Schuh mit Schnürsenkel – oder sein Lieblingsteddy?
„Nein!“ – das erste Wort, das Katrin* in den Sinn kam, als sie ihren Sohn sah. Nach der Geburt mit der Saugglocke war der Kopf des Babys verformt, seine Haut schimmerte bläulich. „Ich fühlt mich wie taub, wie im falschen Film“, berichtet die 32-jährige Lehrerin. Die Geburt verlief nicht wie geplant. Statt wie gewünscht im kleinem familiärem Geburtshaus entbindet Katrin in einem eher nüchternen Kreißsaal. „Meine Fruchtblase war geplatzt und mein Mann brachte mich in Panik in das nächste Krankenhaus.“
Dabei sollte eigentlich alles anders sein. Die Geburt ist lang, nach über zwanzig Stunden ist Katrin so erschöpft, dass die Presswehen plötzlich wieder aufhören. „Ich war völlig weg, ich hörte wie mein Mann immer rief, ich solle atmen, ich dachte nur noch: Nein, nein, nein!“ Das Baby ist schon tief im Geburtskanal, die Saugglocke wird schließlich geholt. „Die hängten mich an einen Wehentropf, alles war nur noch ein riesiger Schmerz und dann drückte man mir dieses Kind in den Arm“, sagt die Mutter. „Das Schlimmste war, dass ich absolut nichts fühlte. Gar nichts. Nur dieses Taubheitsgefühl. Ich wollte einfach nur meine Ruhe.“
Wenn die Traurigkeit nach der Geburt bleibt
Sie würden schon kommen, die enormen Glücksgefühle, von denen alle berichten. Davon war Katrin überzeugt. „Ich kam mir vor wie ein Zombie. Bei der Geburt war ich gestorben. Und nun tappte ich tumb durch die Welt. Die Hebamme legte das Kind zum Stillen an. Man brachte es mir und nahm das Kind wieder mit, ich lag einfach mit offenen Augen im Bett.“ Ihr Mann Steffen kuschelt mit dem Kleinen, freut sich. Und versteht nicht, warum Katrin so teilnahmslos ist.
„Ich merkte schnell, dass ich funktionieren soll. Klar, war ja meine Rolle als Mutter. Und die spielte ich. Aber ich fühlte nichts, das war irgendein Kind, das versorgt werden musste.“
Das überschäumende Mutterglück lässt oft auf sich warten. Rund 50 bis 80 Prozent aller Mutter erleben nach der Geburt ein Stimmungstief, meist zwischen dem dritten und dem fünften Tag nach der Geburt. Experten vermuten, dass dies stark an der hormonellen Umstellung liegt. Doch dieser „Baby Blues“ hält meist nur ein paar Stunden oder Tage an.
Es gibt aber auch Mütter, bei denen es anders ist. Sie fühlten sich ausgelaugt, sind dauernd müde. Überfordert. Und oft todtraurig. Traurig? Wo doch alle Welt von jungen Mamas rosige Glücklichkeit erwartet? Ihre Umgebung versichert ihnen, alles sei normal. Aber Angst, Reizbarkeit, Unsicherheit und das Gefühl der absoluten Fremdbestimmtheit bleiben. Negative Gefühle gegenüber dem Neugeborenem, Apathie und Traurigkeit sind Symptome einer Depression. Nicht immer ist sie sofort nach der Entbindung da, oft ist es ein schleichender Prozess. Wenn die Symptome bleiben, spricht man von einer postpartalen Depression. Unter dieser Krankheit leiden rund dreißig Prozent aller Mütter und vermutlich rund zehn Prozent aller Väter. Doch die Dunkelziffer ist hoch, vermutlich sind viel mehr Eltern betroffen.
Was genau bewirkt die Depressionen? Darüber ist noch wenig bekannt, es gibt jedoch Faktoren, die die Wahrscheinlichkeit an einer postpartalen Depression zu erkranken erhöhen: soziale Bedingungen (Trennung, Existenzängste), Belastungen und Vorerkrankungen. Das Gefühl, überfordert und allein gelassen zu sein verstärkt die Gefühle. Besonders häufig betroffen sind Frauen, die einen sehr hohen Anspruch an sich selbst haben. Ihnen fällt es schwer, die neue Rolle als Mutter zu auszufüllen, wie sie es von sich selbst erwarten – und gleichzeitig können sie sich nicht eingestehen, dass sie überfordert sind und scheuen sich, Hilfe zu suchen.
Auch eine schwere und belastende Geburtserfahrung kann ein Auslöser sein. Mutter und Kind haben dann oft „Startschwierigkeiten“, wenn das unmittelbare Bonding nach der Geburt gestört wurde. Diese Babys sind dann oft besonders unruhig, trinken schlecht und schreien viel. Die Eltern fühlen sich überfordert, meinen den Bedürfnissen ihres Kindes nicht gerecht werden zu können und entwickeln manchmal eine unbewusste Abwehrhaltung gegenüber dem Kind, weil sie sich ungeliebt und überfordert fühlen. Ein teuflischer Kreislauf, denn das Verhalten der Erwachsenen wiederum verstärkt das des Babys.
Betroffene Mütter sind sehr verzweifelt. Gerade weil es oft Frauen sind, die bisher ihr Leben perfekt organisierten. Wie sollen sie mit den „bösen“ Gefühlen umgehen, wie sollen sie sich die Distanz zum eigenen Baby, das doch oft ein Wunschkind ist, erklären? Viele Frauen können und wollen selbst ihre Erkrankung nicht erkennen. Oder sie sehen sie sehr wohl, schämen sich aber zu sehr. Sie ziehen sich immer mehr zurück und versuchen, so wie Katrin, die Rolle einer glücklichen Mutter zu spielen. Ihre innerliche Verzweiflung verstecken sie.
Depressionen sind noch immer ein Tabu-Thema
Generell sind Depressionen in Deutschland noch immer etwas, über das zu wenig gesprochen wird. Ein Arbeitnehmer leidet unter Burn-out? Na, wer ausbrennen kann, hat wenigsten vorher ordentlich Feuer gehabt. Menschen, die offen darüber sprechen, dass sie an Depressionen leiden, werden eher stigmatisiert, gelten als nicht belastbar, als Sensibelchen. Mütter dürfen erst recht nicht darüber reden, dass ihr Inneres so gar nicht dem entspricht, was die Umwelt von ihnen erwartet, oder?
Es gibt nur wenig prominente Ausnahmen, die dieses Tabu brechen. Die Hollywood-Schauspielerin Brooke Shields hat unter postnatalen Depressionen gelitten und über ihre Erfahrung, ihr eigenes Kind nicht annehmen zu können ein Buch mit dem Titel: „Ich würde dich so gerne lieben: Über die große Traurigkeit nach der Geburt“ geschrieben. Auch die Engländerinnen Gwynth Paltrow und Victoria Beckham haben offen über ihre Erkrankung gesprochen.
Ein weiteres prominentes Beispiel ist Alanis Morissette. Als ihr Sohn Ever Imre im Dezember 2010 geboren wurde, erkrankte die kanadische Sängerin, die die amerikanische Staatsbürgerschaft angenommen hat, an postpartalen Depressionen. Erst viel später erklärte sie, dass sie etwa 16 Monate schwer erkrankt war. Sie spricht darüber, denn sie möchte andere Eltern warnen. Sie hätte viel zu lange damit gewartet, sich Unterstützung zu holen, sagt sie in Presse-Interviews. Sie möchte Betroffenen Mut machen und ihnen signalisieren, dass sie nicht allein sind. Und sich rechtzeitig, und früher als sie selbst, Hilfe zu holen.
Sicher gibt es auch in Deutschland prominente Frauen, die die Geburt eines Kindes in eine seelische Krise gestürzt hat. Öffentlich wird aber darüber geschwiegen, das gilt für öffentliche Personen genauso wie für alle anderen.
Es fiel Alanis Morisette schwer, sich Hilfe zu suchen. So geht es vielen Frauen. Der erste Schritt ist es, sich selbst einzugestehen, dass etwas nicht gut läuft. Katrin fiel dies schwer. „Ich habe mich immer als Powerfrau, als Macherin erlebt. Immerhin bin ich auch Pädagogin und liebe Kinder. Wieso dann nicht mein eigenes?“ sagt sie heute. Ihre Familie war es, die nach fünf Monaten eingriff.
„Ich war so neben mir, dass mich keiner erkannte. Eines Morgens ging ich in das Café um die Ecke. Trank einen Kaffee und hielt mein Gesicht in die Sonne. Erst nach zwanzig Minuten merkte ich, dass ich meinen Sohn zu Hause vergessen hatte. Das war der schlimmste Moment meines Lebens.“
Nur durch Zufall war ihr Mann gerade an diesem Tag noch einmal von der Arbeit zurück gekommen und fand das weinende Baby allein in der Wohnung. Gemeinsam mit Katrins Eltern sorgte er dafür, dass Katrin Hilfe bekam. Zunächst musste sie in eine Klinik aufgenommen werden. „Es war nicht leicht. Aber das Beste. Ganz langsam verschwand die Taubheit, ich spürte mich wieder. Und sah plötzlich, wie liebenswert mein Kind ist. Konnte an ihm schnuppern und mich über seinen Geruch freuen.“
Die meisten Frauen müssen nicht stationär behandelt werden. Wer jedoch zu lange wartet, läuft Gefahr, dass sich die Krankheit verschlimmert und die Gesundheit des Babys und die eigene wirklich ernsthaft gefährdet sind. Erste Anlaufstellen für Hilfesuchende sind Hebammen und Frauenärzte. Auch im Internet gibt es gute Tipps und Ratschläge für Hilfe vor Ort.
Woher weiß ich, ob mein Baby genug trinkt? Wieviel ist zu viel? Wir haben für dich die Antworten zu den 10 häufigsten Fragen zum Thema Trinken für Babys.
Es kommt bei Säuglingen nicht darauf an, wie hoch die Trinkmenge pro Mahlzeit ist. Bei Stillbabys ist das schwer zu berechnen und ein Wiegen vor und nach dem Stillen ist für Mutter und Kind nur anstrengend. Bei vollgestillten Babys und bei Säuglingen, die ausschließlich Flaschennahrung bekommen, gibt es einige Zeichen, die dir zeigen, dass dein Baby ausreichend versorgt wird: