Für Eltern ist die Verständigung mit ihrem Kind oft nicht einfach. In den ersten Monaten kommunizieren Babys und Kleinkinder hauptsächlich über Mimik, Gestik, Plappern und Weinen. Das führt häufig zu Missverständnissen. Die neue Smartphone-App WauWau will dabei helfen, Kommunikationsbarrieren zu überwinden und die erste Verständigung mit dem Kind merklich zu erleichtern.
Nach mehrjähriger Forschung ist es einem Team aus internationalen Wissenschaftlern nun gelungen, die unverständlichen Babylaute zu entschlüsseln und für Erwachsene verständliche Inhalte zu übertragen. Die an der Universität Seoul in Korea entwickelte App wertet Geräusche wie Weinen, Abfolgen von Silben und scheinbar bedeutungsloses Gebrabbel aus und übersetzt diese in Emotionen und einfache Sätze wie „Teddy weg“ , „Leo schlafen/Hunger/Bauchweh“ oder „Handy haben spielen“. Außerdem erhalten Eltern auf ihre Fragen nun endlich klare Antworten wie „Ja“ und „Nein“ oder „Spagetti Bolognese“ statt „Karotten-Kürbis-Gemüse mit Bio-Hühnchen“.

Die Wissenschaftler nutzen dabei den Umstand, dass in der ersten Spracherwerbsphase die Vokalisierung erster Laute (z.B. „da“, „baba“, „wauwau“, „ma“, „na“, „ma“, „na“) in allen Sprachen zunächst ähnlich klingt – egal ob die Muttersprache der Eltern Deutsch, Englisch, Türkisch oder Japanisch ist. Dennoch klingt kein Baby gleich – genau wie bei Erwachsenen unterscheiden sich auch Babystimmen in der Tonalität.
Für die der App zugrundeliegende Datenbank sind deshalb bisher über 190.000 Aufzeichnungen von Babylauten und Silben analysiert worden. Für die Übersetzung wird Babyweinen oder Geplapper über das Smartphone oder ein optional erhältliches externes Armband mit Mikrofon aufgezeichnet. Ein speziell entwickelter lernfähiger Algorithmus erkennt wiederkehrende Sprachmuster und feine Unterschiede im Frequenzspektrum und übersetzt diese innerhalb von wenigen Sekunden in für Eltern verständliche Worte.

Verständigung ist der größte Anreiz für die Sprachentwicklung. Eltern können so die Emotionen und Bedürfnisse ihres Kindes besser verstehen und durch ihr Feedback und die Unterhaltung ihr Kind unterstützen, so der Forschungsleiter Seong Soo Park gegenüber CNET:
„Endlich können sich Eltern ganz danach richten, ob ihr Baby gerade lieber mit Mama oder Papa spielen will. Dadurch erlangen die Kinder noch besser als bisher das Urvertrauen, welches für eine gesunde Persönlichkeitsentwicklung notwendig ist.“

Die Trefferquote liegt nach einer kurzen Trainingsphase je nach Stand der Sprachentwicklung des Kindes bei 80% – 97%. Mit zunehmendem Fortschritt bei der Entwicklung des eigenen Wortschatzes nimmt die Erkennungsrate zwischen dem ersten und zweiten Lebensjahr deutlich zu.
Eltern können den persönlichen Wortschatz ihres Kindes in einem Profil speichern und die Entwicklung mitverfolgen. Bislang umfasst die Babysprache-App 3000 Wörter in zehn Sprachen. Die WauWau-App enthält eine deutsche Sprachausgabe und ist für 1,99€ erhältlich für iOS und Android.
Diese Youtube Videos zeigen sinnvolle Anwendungsmöglichkeiten für die Babysprache-App – wer würde nicht gerne verstehen, worüber sich diese beiden unterhalten?
Die bisherigen Reaktionen von Eltern waren sehr positiv. Allein auf Facebook wurde die App bereits über 218.000 mal „geliked“. Viele Kommentare enthalten weitere Anregungen und Wünsche, wie zum Beispiel einen Übersetzungsmodus von Eltern zu Kind, da es hier besonders häufig zu Missverständnissen kommt:
Auch untereinander sind Kinder oft sehr gesprächig:
https://www.youtube.com/watch?v=ZDOvbtfW2TU
https://www.youtube.com/watch?v=PGKKtnKm_7U
Was meint ihr – werdet ihr die App mal ausprobieren?
Zu früh gepostet? 😉
die app habe ich runtergeladen, läuft aber nicht unter ios 9.1, stürzt immer wieder ab, ärgerlich!! habe noch 2,99€ bezahlt!
Ich finde die app nicht!
nachtrag: nach dem heutigen update auf 1.0.1 läuft die app wieder 😉 Danke an die Entwickler!! wau ich verstehe meine Sohn endlich besser, was die Technik alles schon kann
Wow !
WauWau funktioniert wirklich total Super !
Haben zwei IPhones neben unseren Sohn Phillip 6 Monate und das Kind der Nachbarin Lilli 3 Monate gelegt und konnten jedes Wort der Unterhaltung mitverfolgen !
Gab zwar zwischendrin auch „nur“ gebrabbel , aber echt geil was so alles
im 21. Jahrhundert möglich ist !!!
Ich habe allerdings etwas bedenken das dadurch die sprachliche Entwicklung leidet , da es unser Kleiner
nun nicht mehr ganz so eilig hat „verständlich“ zu sprechen ohne Translator !