6 Lösungen für Stillprobleme – wie ihr Stillschwierigkeiten erfolgreich überwindet

In meinem letzten Artikel habe ich über meine Erfahrungen zum Stillen geschrieben. Am Anfang gibt es häufig Anlaufschwierigkeiten: Die Brüste sind wund, sie produzieren entweder zu wenig Milch oder umgekehrt ihr seid eine sprudelnde Milchquelle und müsst jede Stunde eurer T-shirt wechseln. Ich bin in den Genuss von so ziemlich allen Stillschwierigkeiten gekommen, allerdings hatte ich bald nach der Geburt eine Stillberaterin, die mir viele gute Tipps gegeben hat, die mich ermutigt hat, nicht aufzugeben.

Auch "große" Kinder stillen gerne :)
Auch "große" Kinder stillen gerne 🙂

Kürzlich aus dem Krankenhaus entlassen tauchte die Dame schon bald nach einem kurzen Telefonat bei mir zu Hause auf. Sie hatte ein sehr warmes Lächeln, war ein bisschen Öko gekleidet und hatte sehr warme Hände. Sie kam rein, schmiss ihre Hanf-Tasche in die Ecke und machte sich nach kurzem Gespräch auf meinem Bett über meine Brüste her. Die Frau war sehr vertrauenswürdig und schaffte es merkwürdiger Weise, dass mein Baby bald schon richtig nuckelte. Ich meine, dies war keiner Krankenschwester im wohlgemerkt anthroposophischen Krankenhaus gelungen.

Sie war ausgestattet mit Plastiknippeln, Nippelsaugern und Nippelcreme (Da stand wirklich „Nippelcreme“ drauf und ich frage mich immer noch, wo sie die her hatte. Zumindest glaube ich, dass sie mit ihrer Hanf-Tasche bei der Flughafenkontrolle gerne mal Aufmerksamkeit erregt), außerdem wusste sie, wie ich meine Milchpumpe ordngunsgemäß verwende und schloss mich daran an. Während die Milchpumpe also dröhnte, erklärte sie mir die Einzelheiten davon und wir gingen auch die anderen Stillprobleme durch. Das Gespräch war wirklich sehr entspannt. Nach diesen Gesprächen mit ihr waren alle auftretenden Probleme immer schnell gelöst.

Falls ihr kleinere Probleme habt oder euch vor der Geburt informieren wollt, habe ich heute mal die Tipps zusammengefasst, die mir am meisten geholfen haben. Wenn ihr größere Schwierigkeiten habt, empfehle ich euch, eine Stillberaterin an Land zu ziehen, denn die können die Tipps viel praktischer und näher am Leben geben als die allgemeinen Tipps, die ich hier verteile.

Probleme am Anfang des Stillens sind übrigens nicht ungewöhnlich. Stillen ist eine Tätigkeit, die erlernt werden muss. Erst kürzlich las ich einen Artikel, der von Stillschwierigkeiten bei Affenmüttern berichtete. Wenn die Affenmütter beispielsweise keine Mutter, Tante oder „Freundinnen“ hatten, die bereits Mutter waren, so fiel es diesen Affenmuttis deutlich schwerer, das Stillen zu erlernen. Stillen ist also nicht etwas, das von ganz alleine läuft, sondern ihr könnt es beobachten und erlernen und ich sage nur, haltet ein bisschen durch (das macht euch dann auch für die noch schlimmere Wutkindphase fit).

Tipps für das Stillen

Da ich nun viele negative Erfahrungen mit dem Stillen gemacht habe, was ich noch in anderen Artikeln beschreiben werde, will ich heute noch kurz die Tipps zusammenfassen, die mir am meisten geholfen haben. Ich hoffe, dass sie für einige von euch hilfreich sind:

1. Wenn du zu wenig Milch hast, dann hilft es enorm, wenn du im Rückengriff dein Baby anlegst. Du aktivierst die meisten Milchdrüsen und bei mir zauberte dies eine ganze Menge Milch hervor. Ebenfalls solltest du bei zu wenig Milch auf das Abpumpen verzichten, so häufig wie es geht anlegen und nicht zufüttern. Natürlich schmerzt dies und du muss immer abwägen, wie weit du dies kannst.

2. Entzündete Brustwarzen mit Lanolin einfetten, viel luftige Kleidung aus atmungsaktiven Stoffen wie Baumwolle tragen und Muttermilch am besten nicht abwaschen, sondern trocknen lassen.

3. Wenn deine Brustwarze am Anfang wegen dem Milcheinschuss zu flach ist und dein Baby sie nicht richtig mit dem Mund erfassen kann, dann hilft der Lansinoh Latch Assist. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass gerade am Anfang auch der Milcheinschuss nicht so schmerzhaft ist, wenn du die Brustwarze mit dem Latch Assist hervorhebst.

4. Stillhütchen sind am Anfang eine große Hilfe, wenn nicht gar die größte Hilfe. So kannst du deinen Brustwarzen etwas Erholung gönnen und kannst trotzdem stillen. Auf Dauer solltest du aber die Stillhütchen weglassen, denn die Milch wird durch den Gebrach immer etwas weiter zurück gehen.

5. Bei Milchstau und entzündeten Brüsten hat mir Retterspitz äußerlich sehr geholfen. Die Flüssigkeit kannst du als kühlenden Wickel um deine Brust legen, sie wirkt dann nicht nur kühlend, sondern auch entzündungshemmend.

6. Wenn du gerne stillen willst, kann ich nur empfehlen, schon während der Schwangerschaft Ausschau nach einer Stillberaterin zu halten. Diese helfen einem während der ganzen Stillzeit und ohne die Tipps meiner Stillberaterin hätte ich womöglich sehr früh abgestillt.

Zusammenfassend kann ich nur sagen, dass ihr euch Leute suchen sollten, die euch gut zureden, um so die Schmerzen und Widrigkeiten zu ertragen. Nach einem Monat war das Stillen für mich überhaupt kein Problem mehr und ich konnte mein Baby ohne Probleme stillen. In gewisser Hinsicht bin ich nun stolz diese Tortur durchgehalten zu haben. Das Stillen hat am Ende meinen gesamten Alltag vereinfacht und ich hatte das Gefühl, das Beste für mein Baby in dieser Hinsicht getan zu haben. Ich würde mich freuen, wenn ihr noch einen ergänzenden Kommentar hier beitragt (was hat euch geholfen) oder mal bei mir im Blog www.pusteblumenbaby.de vorbeischaut.

 

Alles Liebe

Eure Maja

Links:
Stillberaterin finden (La Leche Liga)
Stillberatung finden (IBCLC zertifiziert)
Stillberatung und Stillgruppen (AFS)

Maja Pusteblumenbaby.de Über die Autorin: Maja ist Mutter einer Tochter, ausgebildete Erzieherin und teilt in ihrem Blog Pusteblumenbaby mit viel Humor ihre Erlebnisse, Erfahrungen und Tipps u.a. zu den Themen natürlicher und harmonischer Umgang mit Babys, Kinderbeschäftigung und Erziehung. In ihrem Blog verlost Maja gerade im Pustenblumenbaby-Gewinnspiel Preise im Wert von 290 € für liebende Eltern.

Produktbesprechungen erfolgen rein redaktionell und unabhängig. Sparbaby.de ist Teilnehmer der Partnerprogramme von Amazon und ausgewählter weiterer Anbieter. Wenn du über unsere Affiliate-Links etwas kaufst, erhalten wir in der Regel eine Provision. Dadurch können wir unsere Inhalte kostenlos anbieten und unabhängig bleiben.

Kommentare sind geschlossen.