Ein unbekannter Täter droht Lebensmittel zu vergiften und erpresst verschiedene Handelsketten mit Forderungen in Millionenhöhe. Nach Informationen Polizei Konstanz soll der Täter bereits in der vergangenen Woche fünf Produkte mit einer möglicherweise tödlichen Menge Gift in Märkten in Friedrichshafen am Bodensee ausgelegt haben. Bei Überprüfungen wurden alle verdächtige Artikel sichergestellt, die laut Südkurier Gift enthielten, „das Kleinkinder schwerst verletzen, sogar töten könnte“.
Der Täter fordert in einem Erpresserschreiben mehrere Millionen Euro und kündigte an, Produkte in Lebensmittel- und Drogeriemärkten bundesweit zu vergiften. Die Kriminalpolizei hat heute um 12.00 Uhr in der Pressekonferenz Videomaterial und ein Foto des mutmaßlichen Erpressers veröffentlicht.
Die Bevölkerung wird um Mithilfe gebeten und zu besonderer Achtsamkeit aufgerufen. Die Polizei rät Lebensmittel beim Einkauf sorgfältig auf Manipulation zu überprüfen und diese bei Verdacht gegebenfalls sofort der Marktleitung zu melden. Besonders bei Gläsern rät die Polizei, auf das typische Klacken beim Öffnen zu achten. Deckel von ordnungsgemäß verschlossenen Gläsern weisen üblicherweise eine Wölbung nach innen auf, beim Öffnen ist ein Knackgeräusch zu hören.
Unter der Rufnummer 0049 (0) 7531 – 995 – 3434 hat die Polizei Konstanz ein Hinweistelefon eingerichtet.
Pressekonferenz der Polizei Konstanz vom 28.9.2017 zum Erpressungsfall „Gift in Lebensmitteln“:
Update: das Polizeipräsidium Konstanz hat inzwischen in einer gemeinsamen Presseerklärung mit dem Landwirtschaftsministerium Baden-Württemberg und der Staatsanwaltschaft Ravensburg ein Fahndungsfoto veröffentlicht.
Update 2.10.2017: ein mutmaßlicher Täter wurde am Samstag im Kreis Tübingen festgenommen. Der 55-jährige Mann gestand die Tat, in seiner Wohnung wurden Ethylenglykol und weitere Beweise gefunden. Die Staatsanwaltschaft Ravensburg hat einen Haftbefehl wegen versuchter schwerer räuberischer Erpressung erlassen.