Kinderschuhe im Test: fast alle sind mangelhaft

Die Zeitschrift Öko-Test untersuchte für ihre aktuelle Ausgabe 4/2015 dreizehn verschiedene Paar Halbschuhe und Sneaker für Kindergartenkinder. Die Öko-Test suchte sich dabei sowohl Mädchen- als auch Jungenschuhe in der Größe 27 bis 30 heraus, die sich in der Preisspanne zwischen 15 Euro und knapp 95 Euro bewegten. Untersucht wurde sowohl der günstige Schuh von C&A als auch die höherpreisigen Schuhe von Superfit, Ricosta oder Geox.

Das Ergebnis ist katastrophal

Kinderschuhe fallen im Test durch
Kinderschuhe fallen im Test durch (© Thinkstock)

Zwölf Sneaker erhielten in der Gesamtbewertung nur ein „mangelhaft“, lediglich ein Paar erreichte ein „befriedigend“. Die Öko-Test untersuchte die Schuhe auf verschiedene Kriterien: Hält die Laufsohle den Anforderungen von Spielplatz, Pfützen und Spaziergängen über Stock und Stein stand? Und: Welche Inhaltsstoffe befinden sich im Leder- und Kunststoffanteil der Schuhe?

Die getesteten Produkte

  • Richter Sneaker high, Velour, rock (befriedigend)
  • Bären-Schuhe mit Klettverschluss, grau (mangelhaft)
  • Bellybutton Sneaker mit Klettverschluss, rot (Mangelhaft)
  • Bisgaard Sport mit Klettverschluss, cobalt (mangelhaft)
  • C&A Denim Wear, Kindersneaker, blau (mangelhaft)
  • Ecco Kinderschuhe Shay, denim blue (mangelhaft)
  • Elefanten Aygo Ayk, blau-grün (mangelhaft)
  • Geox Respira J Vega C – Pearl. GBK + Suede, silver (mangelhaft)
  • Kavat Koppom EP, 85, turquoise (mangelhaft)
  • Lurchi by Salamander Suede, dunkelgrün (mangelhaft)
  • Pololo Kletter Elche Kletterboot, Enzian (mangelhaft)
  • Ricosta Gantar Velour mit Blinklichtern, nautic (mangelhaft)
  • Superfit Tensy Hohe Sneakers, rasberry Kombi (mangelhaft)

Zu viele Schadstoffe

Nur der Hersteller Richter bekommt für seine Sneakers „high, Velour, rock“ im Gesamturteil ein „befriedigend“. Die anderen zwölf Paar Schuhe müssen sich mit einem „mangelhaft“ begnügen. Wenigstens im Praxistest überzeugen die meisten Schuhe mit guten bis sehr guten Ergebnissen. Bis auf eine Ausnahme: Beim Schuh aus von C&A ist im Test die Laufsohle gebrochen.

In puncto Schadstoffe kann die Ökotest keinen der Schuhe empfehlen. In neun Schuhen wurde der Farbstoff Anilin nachgewiesen, der unter Verdacht steht, Krebs auszulösen. Selbst der teuerste Schuh im Test, der Pololo Kletter Elche Kletterboot, enthielt Anilin. Auch der immer wieder in Verruf geratene Stoff PAK (polyzyklisch aromatische Wasserstoffe) wurde in neun Schuhen – „teilweise sogar in stark erhöhten Gehalten“ – entdeckt. „PAK können im schlimmsten Fall krebserregend sein“, gibt die Ökotest zu bedenken. Bei den Bären-Schuhen, im Modell von Bellybutton und in den Schuhen von Lurchi waren die PAK-Bestandteile sogar „stark erhöht“.

Auch Schadstoffe in Lederbestandteilen

Wer sich mit Lederschuhen auf der sicheren Seite fühlt, wird auch hier enttäuscht. Um das Leder haltbar zu machen, muss das Material mit einer Reihe Konservierungsstoffen behandelt werden. Wegen zu vieler Schadstoffe, stuften die Tester deshalb die Marken Bellybutton, Ecco, Elefanten und Kavat Koppom um vier Noten schlechter ein. Eine gute Meldung gibt es aber noch: Das krebserregende Kontaktallergen Chrom VI wurde in keinem Produkt gefunden.

C&A zieht Schuhe aus Sortiment zurück

Die Sneakers von C&A versagten nicht nur im Praxistest, auch in den Verzierungen entdeckten die Tester das Nervengift Blei. Die Reaktion des Unternehmens erfolgte umgehend. C&A teilte gegenüber der Öko-Test mit, das der Schuh nicht den hauseigenen Qualitätsansprüchen entspreche und zog den Schuh aus dem Verkauf zurück.

Tipp der Öko-Test

Da sich so viele Schadstoffe in den Schuhen gefunden haben, die für die Kinderhaut gefährlich sein könnten, empfiehlt die Ökotest, dass Kinder in ihren Schuhen immer längere Socken tragen sollten. Noch besser sei es, und das ist schon lange bekannt, wenn Kinder so viel wie möglich barfuß laufen können. Das ist auch deshalb gesünder, „um Muskulatur und Koordination der unteren Extremität zu stärken, erklärt Orthopäde und Sportmediziner Dr. Carl Heinz Ullrich gegenüber der Ökotest.

Den ganzen Artikel gibt es auf der Homepage der Ökotest zu lesen (kostenpflichtig).

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