Kinder wollen immer alles ganz genau wissen. Auch wenn es um Bilderbücher geht. „Was macht denn das Kaninchen da im Hintergrund?“ „Warum steht da eine Windmühle auf dem Feld?“ „Was macht der Traktor für ein Geräusch?“ Diese und viele andere Fragen können manche Bücher seit einiger Zeit auch selber beantworten – mit Hilfe eines elektronischen Stiftes. Die zwei bekanntesten Systeme auf dem Markt heißen TipToi vom bekannten Kinderbuchverlag Ravensburger und Ting von der Augsburger Druckerei Himmer.
Das interaktive Buch
Mit Hilfe dieser Stifte kann das Kind auf einzelne Elemente im Bild zeigen, und der in den Stiften verbaute Lautsprecher verkündet nicht nur, was das Kind da gerade sieht, sondern gibt auch reichlich Erklärungen oder erzählt sogar kleine Geschichten.
Technisch funktionieren beide Systeme nach dem gleichen Prinzip: In den Büchern wird mit unsichtbarer Infrarot-Tinte eine Art Barcode im Bild versteckt, die der Stift dann mit einer kleinen Kamera in der Spitze lesen kann. So „weiß“ der Stift immer genau, auf welchen Teil des Bildes das Kind gerade tippt und spielt die dazu passenden Geräusche oder Texte ab.
Eine Vielzahl von Möglichkeiten
Es gibt eine Menge an Dingen, die sich mit den Stiften machen lassen. Eine Paradedisziplin sind sicherlich Wissensbücher. Und so verwundert es nicht, das es aus der bekannten und bei Eltern und Kindern sehr beliebten Serie „Wieso Weshalb Warum“ von Ravensburger auch mehrere Titel speziell für den TipToi gibt.
In den Büchern selber kann das Kind dann aus verschiedenen Kategorien wählen: Entdecken, Wissen, Erzählen oder Spielen. Je nachdem, welche Kategorie ausgewählt wurde, gibt der TipToi andere Informationen zu den Bildern preis. Tippt man zum Beispiel im Buch „Entdecke den Bauernhof“ auf ein Huhn, hört man entweder ein Gackern, oder ein Erzähler erklärt, wie Hühner Eier ausbrüten. Im Spielmodus muss das Kind dann verschiedene Hühner und Dinge im Stall in der richtigen Reihenfolge antippen. Das sorgt für viel Abwechslung und hält jedes Buch für lange Zeit spannend. Hier berichtet Chris von seinen Erfahrungen mit dem tiptoi Starter-Set Bauernhof.
Auch der Ting stillt den Wissensdurst der Kinder. Die seit Jahrzehnten bekannte Reihe „Was ist Was“ bietet mehrere Bücher speziell für den elektronischen Stift an. Ähnlich wie beim TipToi gibt es auch hier verschiedene Inhalte auf jeder Buchseite. Geräusche, Musik oder kleine Geschichten und interessante Informationen ergänzen die Bilder und den gedruckten Text und ermöglichen dem Kind, nachzuhaken und tiefer in die jeweilige Materie einzutauchen.
Beide Stifte sind inzwischen schon seid einigen Jahren am Markt, dementsprechend groß ist die Auswahl an verfügbaren Titeln. Neben Büchern werden auch andere Produkte angeboten. So bietet Ravensburgen auch Puzzle, Brettspiele und Spielfiguren an, die mit dem TipToi-Stift interagieren.
Während es für den TipToi nur Produkte von Ravensburger gibt, steht die Technik des Tings für verschiedene Verlage offen. Das sorgt für ein entsprechend breites Angebot. So findet man neben Kinderbüchern auch Angebote aus dem Brockhaus- und Dudenverlag. Die Grundschulkinder werden mit einem breiten Angebot an Übungsbüchern bedacht. Eine Besonderheit des Tings ist, dass nicht nur Produkte für Kinder angeboten werden, sondern auch für Erwachsene, zum Beispiel Reiseführer und Lernbücher für Sprachen.
Unterschiede: Für welchen Stift sollte man sich entscheiden
Auch wenn TipToi und Ting nach dem gleichen Prinzip funktionieren, sind die Stifte doch nicht kompatibel. Für den TipToi erschienene Bücher lassen sich nicht mit dem Ting verwenden, und anders herum. Preislich gesehen gibt es keine großen Unterschiede zwischen den zwei Geräten. Ein Starterset bestehend aus einem Stift und einem ersten Buch ist für ungefähr 40 Euro zu haben. Die einzelnen Bücher kosten für beide System ähnlich viel, wobei es für Ting etwas häufiger mal ein Schnäppchen zu machen gibt.
Technisch gesehen bietet der TipToi den Vorteil von austauschbaren Batterien. Der Akku vom Ting ist fest verbaut und lässt sich nicht wechseln. Dafür lässt sich der Ting auch als mp3-Player verwenden. Optisch ist der TipToi mehr auf Kinder zugeschnitten, allerdings lässt sich auch der Ting problemlos von kleinen Kinderhänden benutzen.
Wenn man plant, einen der beiden Stifte anzuschaffen und nicht genau weiß, für welchen man sich entscheiden soll, ist es sinnvoll zu schauen, welches Angebot an Büchern und sonstigen Produkten für die Kinder und einem selber interessanter ist. Eine Übersicht aller verfügbarer Titel findet man auf den Webseiten von Ting beziehungsweise TipToi. Auch lohnt es sich, einmal in der örtlichen Bibliothek nachzufragen, ob diese Bücher für einen der beiden Stifte im Programm hat.
Spaß machen beide Stifte auf jeden Fall.
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