Empfehlung: kostenlose Elternratgeber Kindersicherheit

In der nächsten Zeit wird es bei uns im Sparbaby-Blog öfter mal um das Thema Kindersicherheit gehen. Unser Sohn entwickelt jetzt mit fast 6 Monaten einen unglaublichen Entdeckungsdrang und wird von Tag zu Tag abenteuerlustiger. Es dauert jetzt wahrscheinlich nicht mehr lange, bis er durch die Gegend krabbelt. Es wird also höchste Zeit, unsere Wohnung auf mögliche Gefahrenquellen zu überprüfen und einige Umbaumaßnahmen vorzunehmen. Beim Erste-Hilfe-Kurs für Kindernotfälle habe ich ein treffendes Zitat gehört:

”Die beste Möglichkeit, eine Wohnung kindersicher zu machen, ist es, keine Kinder hineinzulassen.”

Man muss sich natürlich vor Augen halten, dass man nicht jedes Risiko des Lebens ausschließen kann, und man sollte sich auch nicht permanent Sorgen um sein Kind machen oder es in Watte packen – es ist aber auf jeden Fall sinnvoll und meist ohne großen Aufwand möglich, die häufigsten Gefahrenquellen in Haus und Wohnung zu vermeiden.

Wir werden unser Projekt “kindersichere Wohnung” natürlich hier im Blog dokumentieren und nützliche Checklisten, Empfehlungen für sinnvolle Sicherheitsprodukte und eigene Erfahrungen zusammentragen.

Im ersten Schritt haben wir uns ersteinmal schlau gemacht und wir haben ein paar wirklich nützliche und dazu noch kostenlose Elternratgeber zum bestellen oder herunterladen gefunden, die wir Euch hier gerne weiterempfehlen wollen:

[caption id="" align="alignleft" width="154" caption="Quelle: BzGA"]bzga-kindersicherheit[/caption]

Bei der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung gibt es eine tolle 137-seitige Broschüre, eigentlich schon ein richtiges Buch zum Thema Unfallverhütung für Kinder. Den Elternratgeber “Kinder schützen – Unfälle verhüten” könnt ihr auf der Website der BzGA kostenlos bestellen oder gleich als PDF herunterladen. Auf der dazugehörigen Website www.kindergesundheit-info.de sind die Informationen aus dem Ratgeber auch nochmal aufbereitet, in der Broschüre liest es sich meiner Meinung nach aber deutlich besser als am Bildschirm. Der Ratgeber ist vollgepackt mit nützlichen Informationen, die sinnvoll nach Altersgruppen und typischen Unfallgefahren unterteilt sind, in einem Serviceteil gibt es ausserdem Sicherheits-Checklisten, Adressen, Notfallnummern und vieles mehr.

unfaellevermeiden

Ebenfalls sehr nützlich und gelungen sind die Broschüren, die die Bundesarbeitsgemeinschaft “Mehr Sicherheit für Kinder e.V.” kostenlos zum Herunterladen zur Verfügung stellt. Ganz aktuell ist der im Juni 2009 neu aufgelegte und überarbeitete Ratgeber “Unfälle vermeiden – mehr Sicherheit für Kinder (PDF)”. Es gibt außerdem zahlreiche weitere Info-Broschüren zum herunterladen als PDF oder für 0,70 Euro auch zu bestellen, u.a. zum Beispiel “Einkaufen für die Kleinsten: Kinderprodukte unter der Lupe” und “Pass auf Lisa!” – ein kindgerechtes Bilderbuch zum Haus der Gefahren, dass man mit seinen Kindern zusammen anschauen kann.

Die dazugehörige Website www.kindersicherheit.de bietet eine Fülle von Informationen zum Thema. Es gibt ein Wissenslexikon, ein Elternforum, eine Kinderecke, einen Newsletter, Fachinformationen – alles was es zu diesem Thema überhaupt gibt, wird hier übersichtlich zusammengetragen.

Im nächsten Artikel zum Thema Kindersicherheit schauen wir mal, was Ikea hier so an praktischen Helfern zu bieten hat. Über eure Tipps und Hinweise in den Kommentaren würden wir uns freuen.

Pflanzen in der Wohnung: giftig für Babys?

[caption id="" align="alignleft" width="240" caption="Photo: Flickr/erix! (cc)"]Getting Better[/caption]

Unsere Nachbarn haben einen Gummibaum zu verschenken. Ob wir dafür Platz hätten. Wir sind vor kurzem erst eingezogen und haben außer dem Basilikum nichts Grünes in der Wohnung. Leider kenne ich mit Wohnzimmer-Botanik wenig aus. Soweit ich weiß, gibt es  Zimmer- und Balkonpflanzen, die giftig sind und für Kinder gefährlich werden können – besonders für Babys und Kleinkinder im Alter von 6 Monaten bis 4 Jahre, die ja gerne alles in den Mund nehmen. Aber welche Pflanzen sind giftig?

Um zu entscheiden, ob wir Nachbars Gummibaum in unsere Obhut aufnehmen können, habe ich das Thema “giftige oder für Babys gefährliche Pflanzen in der Wohnung” mal recherchiert und bin zu den folgenden Erkenntnissen gekommen.

Sehr giftig sind zum Beispiel:
Becherprimel
Amaryllis Belladonna
Dieffenbachie
Weihnachtsstern
Ritterstern

mehr oder weniger giftig sind:
Alpenveilchen
Amaryllis
Azalee
Begonie
Drachenbaum
Einblatt
Fensterblatt (Monstera)
Ficus-Arten
Gummibaum!
Palmfarn
Madagaskar-Palme

Das ist nur eine Auswahl von beliebten aber giftigen Zimmerpflanzen oder Balkonpflanzen. Eine umfangreichere Liste gibt es zum Beispiel bei botanikus.de oder der Informationszentrale gegen Vergiftungen. Hier findet ihr neben allgemeinen Hinweisen zu Erste-Hilfe-Maßnahmen bei Vergiftungen (man soll das Kind nicht erbrechen lassen und keine Milch geben!) auch ausführliche Informationen zu den einzelnen Pflanzenarten. Zu unserem Gummibaum (Ficus, verschiedene Arten) hat die Informationszentrale gegen Vergiftungen folgende Details:

Giftige Pflanzenteile:
Blätter, evtl. alle Pflanzenteile.

Giftig durch:
Die Blätter enthalten Kautschuk, Wachse, Cumarine und Chlorogensäure in unterschiedlichen Anteilen und Konzentrationen. In der Rinde wurde Gerbsäure nachgewiesen.

Mögliche Symptome:
In seltenen Fällen wurde von einer leichten Schleimhautreizung durch den ausgetretenen Milchsaft berichtet, nach Verzehr sind Magen-Darm-Verstimmungen mit Erbrechen und Bauchschmerzen vorgekommen. Bei Einnahme sehr großer Mengen wurden Krämpfe und Lähmungen beschrieben.

Erste Hilfe:
Reichlich Flüssigkeit geben (Tee, Wasser), nach Einnahme größere Mengen eventuell Kohle verabreichen.

(Quelle: Informationszentrale gegen Vergiftungen d. Uniklinikum Bonn)

Wenn man das so liest, könnte man meinen, es gibt gar keine Pflanzen die man unbesorgt in die Wohnung stellen kann. Ganz so ist es zum Glück nicht, viele Pflanzen sind nur gering oder nur in bestimmten Pflanzenteilen und größeren Mengen giftig,  und zumindest lebensgefährlich giftige Pflanzen sind bei uns sehr selten. Trotzdem macht es natürlich Sinn, mit Babys und Kleinkindern im Haus auf stark giftige oder stachlige (Kakteen, Agave) Pflanzen in der Wohnung, im Garten oder auf dem Balkon zu verzichten, man kann ja nicht jede Sekunde darauf achten, dass die lieben Kleinen nicht von den Grünpflanzen naschen.

Noch ein super Tipp von Blogmami via Twitter:

Blogmami: @sparbaby na, nehmt doch ne große hohe Palme, da kommen die Zwerge nich so schnell ran. #Zimmerpflanzen

Finde ich eine super Idee. Die gute alte Yucca-Palme vielleicht. Komplett essbar (Indianerstämme verarbeiten die Blätter zu Tee und den Rest zu allerlei sonstigen Rezepten. Die Yucca-Palme ist außerdem sehr genügsam. Dazu noch ein Pflanzenschutzgitter auf den Übertopf und man hat eine kindersichere Lösung.

Falls doch mal ein Kind von euren Zimmerpflanzen isst, kann man im Zweifel 24h/Tag bei der Giftnotrufzentrale nachfragen: eine Liste der Rufnummern der Giftnotrufzentralen findet ihr im Internet: www.dgk.de – wichtiger Tipp aus meinem Erste-Hilfe-Kurs für Baby- und Kindernotfälle von vor ein paar Wochen:  im Ernstfall besser zuerst den normalen Notruf 112 anzurufen, das spart Zeit – die Giftnotrufzentrale dient eher der Information.

Noch ein Aufruf an euch, liebe Leser. Welche Zimmerpflanzen habt Ihr in der Wohnung? Was ist kindertauglich? Wir freuen uns über eure Tipps in den Kommentare!