Pflanzen in der Wohnung: giftig für Babys?

[caption id="" align="alignleft" width="240" caption="Photo: Flickr/erix! (cc)"]Getting Better[/caption]

Unsere Nachbarn haben einen Gummibaum zu verschenken. Ob wir dafür Platz hätten. Wir sind vor kurzem erst eingezogen und haben außer dem Basilikum nichts Grünes in der Wohnung. Leider kenne ich mit Wohnzimmer-Botanik wenig aus. Soweit ich weiß, gibt es  Zimmer- und Balkonpflanzen, die giftig sind und für Kinder gefährlich werden können – besonders für Babys und Kleinkinder im Alter von 6 Monaten bis 4 Jahre, die ja gerne alles in den Mund nehmen. Aber welche Pflanzen sind giftig?

Um zu entscheiden, ob wir Nachbars Gummibaum in unsere Obhut aufnehmen können, habe ich das Thema “giftige oder für Babys gefährliche Pflanzen in der Wohnung” mal recherchiert und bin zu den folgenden Erkenntnissen gekommen.

Sehr giftig sind zum Beispiel:
Becherprimel
Amaryllis Belladonna
Dieffenbachie
Weihnachtsstern
Ritterstern

mehr oder weniger giftig sind:
Alpenveilchen
Amaryllis
Azalee
Begonie
Drachenbaum
Einblatt
Fensterblatt (Monstera)
Ficus-Arten
Gummibaum!
Palmfarn
Madagaskar-Palme

Das ist nur eine Auswahl von beliebten aber giftigen Zimmerpflanzen oder Balkonpflanzen. Eine umfangreichere Liste gibt es zum Beispiel bei botanikus.de oder der Informationszentrale gegen Vergiftungen. Hier findet ihr neben allgemeinen Hinweisen zu Erste-Hilfe-Maßnahmen bei Vergiftungen (man soll das Kind nicht erbrechen lassen und keine Milch geben!) auch ausführliche Informationen zu den einzelnen Pflanzenarten. Zu unserem Gummibaum (Ficus, verschiedene Arten) hat die Informationszentrale gegen Vergiftungen folgende Details:

Giftige Pflanzenteile:
Blätter, evtl. alle Pflanzenteile.

Giftig durch:
Die Blätter enthalten Kautschuk, Wachse, Cumarine und Chlorogensäure in unterschiedlichen Anteilen und Konzentrationen. In der Rinde wurde Gerbsäure nachgewiesen.

Mögliche Symptome:
In seltenen Fällen wurde von einer leichten Schleimhautreizung durch den ausgetretenen Milchsaft berichtet, nach Verzehr sind Magen-Darm-Verstimmungen mit Erbrechen und Bauchschmerzen vorgekommen. Bei Einnahme sehr großer Mengen wurden Krämpfe und Lähmungen beschrieben.

Erste Hilfe:
Reichlich Flüssigkeit geben (Tee, Wasser), nach Einnahme größere Mengen eventuell Kohle verabreichen.

(Quelle: Informationszentrale gegen Vergiftungen d. Uniklinikum Bonn)

Wenn man das so liest, könnte man meinen, es gibt gar keine Pflanzen die man unbesorgt in die Wohnung stellen kann. Ganz so ist es zum Glück nicht, viele Pflanzen sind nur gering oder nur in bestimmten Pflanzenteilen und größeren Mengen giftig,  und zumindest lebensgefährlich giftige Pflanzen sind bei uns sehr selten. Trotzdem macht es natürlich Sinn, mit Babys und Kleinkindern im Haus auf stark giftige oder stachlige (Kakteen, Agave) Pflanzen in der Wohnung, im Garten oder auf dem Balkon zu verzichten, man kann ja nicht jede Sekunde darauf achten, dass die lieben Kleinen nicht von den Grünpflanzen naschen.

Noch ein super Tipp von Blogmami via Twitter:

Blogmami: @sparbaby na, nehmt doch ne große hohe Palme, da kommen die Zwerge nich so schnell ran. #Zimmerpflanzen

Finde ich eine super Idee. Die gute alte Yucca-Palme vielleicht. Komplett essbar (Indianerstämme verarbeiten die Blätter zu Tee und den Rest zu allerlei sonstigen Rezepten. Die Yucca-Palme ist außerdem sehr genügsam. Dazu noch ein Pflanzenschutzgitter auf den Übertopf und man hat eine kindersichere Lösung.

Falls doch mal ein Kind von euren Zimmerpflanzen isst, kann man im Zweifel 24h/Tag bei der Giftnotrufzentrale nachfragen: eine Liste der Rufnummern der Giftnotrufzentralen findet ihr im Internet: www.dgk.de – wichtiger Tipp aus meinem Erste-Hilfe-Kurs für Baby- und Kindernotfälle von vor ein paar Wochen:  im Ernstfall besser zuerst den normalen Notruf 112 anzurufen, das spart Zeit – die Giftnotrufzentrale dient eher der Information.

Noch ein Aufruf an euch, liebe Leser. Welche Zimmerpflanzen habt Ihr in der Wohnung? Was ist kindertauglich? Wir freuen uns über eure Tipps in den Kommentare!