Diaper Champ Test – der Windeleimer ohne Nachfüllkassetten

Es heißt ja gelegentlich in Baby-Zeitschriften und der einschlägigen Ratgeber-Literatur, dass Baby-Kacka „nach nichts“, „gut“ oder sogar „nach frischen Brötchen“ duftet – nun ja, das mag ja bei dem einen oder anderen Baby anfangs vielleicht so sein,  spätestens nach ein paar Wochen stellt sich eine normale Verdauung ein und damit die Frage, wohin mit den Stinkbomben?

Hier gibt es verschieden Ansätze, das Thema Windeleimer polarisiert, soviel steht fest. Vor allem an die Geruchsdichte werden ganz unterschiedliche Anforderungen gestellt und es gibt einige ganz unterschiedliche Systeme, die alle mehr oder weniger Windelduft in der Wohnung vermeiden wollen.

Wir haben den Windeleimer Diaper Champ getestet. Die Kurzversion: wir sind sehr zufrieden und können den Windel-Champion weiterempfehlen. Es kommt allerdings darauf an, was man erwartet und es gibt günstigere Alternativen, der Windeleimer bietet Komfort, ist aber kein Muß. Auf jeden Fall spart man im Vergleich zu Eimern mit Nachfüllkassetten viel Geld. Das sind die Vor- und Nachteile:

[caption id="attachment_38800" align="alignnone" width="500"]Windeleimer Diaper Champ im Test Windeleimer Diaper Champ im Test[/caption]

Die Details:

  • für bis zu 30 Windeln
  • geruchsdicht
  • Ein-Hand-Bedienung
  • Kindersicherung
  • für normale Müllbeutel (keine teuren Kassetten)
  • für Einmal- und Mullwindeln geeignet

Wir haben die Größe “regular” mit einer Höhe von 56cm seit gut 10 Wochen im Dauertest. Laut Hersteller-Angaben reicht dieses Modell für bis zu 30 Windeln, die man mehrere Tage geruchsdicht aufbewahren könne soll. Die spannende Frage lautet “und? hält er dicht?” – unter normalen Umständen ja. Wenn er zu ist, richt er gar nicht. Beim Beutelwechsel schon kurz, aber das ist ja auch normal und umfallen tut man davon auch nicht. Windeln stinken nun mal.

Wir leeren den Eimer allerdings alle 1-2 Tage, man wartet ja mit seinem Hausmüll auch nicht eine Woche bis er stinkt. Wenn man im Sommer seine Windeln gerne 5-6 Tage archiviert, dann nützt sicherlich auch der Diaper Champ nichts mehr. Die angegebene Kapazität kommt hin, mit 30 Windeln ist der Eimer dann aber wirklich vollgestopft. Bei zwei Kindern im Windelalter wäre das größere Modell sinnvoller.

Die Bedienung ist so einfach wie man es von einem Windeleimer erwartet. Windel rein, Deckel umklappen, gut ist. Das klappt auch einhändig oder falls keine Hand frei, mit dem Fuß oder anderen Körperteilen. Das ist etwas worauf man beim Kauf achten sollte, da man mit einem zappelnden Kind im Arm oder auf dem Wickeltisch nicht erst mit einer Hand den Deckel hochnehmen kann. Sowas habe ich auch gesehen, halte ich aber für untauglich. Das gleiche gilt für billige Plastik-Treteimer, die oft so klemmen, dass man dann doch 2 Hände braucht.

[caption id="attachment_38801" align="alignnone" width="500"]Diaper Champ  Bedienung Diaper Champ Bedienung[/caption]

Nachteilig ist uns in der Bedienung aufgefallen, dass der Diaper Champ nicht für Pflegetücher, Q-Tips und anderen Kleinmüll geeignet ist. Im Deckel befindet sich ein kugelförmiger Verschluss, der hin- und her rutscht und so für Geruchsdichte sorgt. Leider verklemmt sich darin aber auch alles was kleiner als eine Windel ist. Wir haben für sowas deshalb einen kleinen extra Hängebehälter von Ikea am Wickeltisch.

Der Wechsel des Beutels geht schnell und unkompliziert. Hier kommen wir zum größten Vorteil des Diaper Champ gegenüber anderen Systemen wie Sangenic Tommee Tippee oder  Angelcare Captiva: man kann ganz normale Müllbeutel verwenden und braucht keine speziellen Nachfüllkassetten. Die laufenden Kosten im Vergleich zu diesen Kassetten-Systemen sind dadurch minimal.

[caption id="" align="alignnone" width="554"]SparBaby_090327_0001 Amazon Bestseller: Nachfüllkassetten[/caption]

Ratet mal was bei Amazon in der Kategorie Baby seit langem der Bestseller Nr. 1 ist? Genau, Nachfüllkassetten. Das Prinzip kennt man von Druckerpatronen. Der eigentliche Windeleimer ist relativ günstig. Aber an den nötigen Nachfüllkassetten zahlt man sich dumm und dämlich.

Beim Diaper Champ gehen normale 20 Liter Beutel, wir nehmen die mit Zugband für etwa 1,50 in jeder Drogerie oder Supermarkt erhältlich. Laut Hersteller lassen sich so im Vergleich zu Systemen mit Nachfüllkassetten über eine Laufzeit von ca. 3 Jahren bis zu 250,- Euro sparen, ich finde das angesichts der Preise für die Nachfüllkassetten sehr plausibel.

[caption id="attachment_38802" align="alignnone" width="500"]Normale Mülltüten sparen Geld Normale Mülltüten sparen Geld[/caption]

Fazit: Wir sind mit dem Diaper Champ sehr zufrieden, und können den Windeleimer weiterempfehlen. Wir haben unseren bei Amazon gekauft, dort gibt es ihn je nach Größe günstig für etwa 55 Euro (für Größe regular=normal), der Preis ist seit 2009 relativ stabil:

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Alternativen: Ein Windeleimer ist sicherlich kein Muß für die Erstausstattung, es geht auch ein normaler Behälter, praktisch sind Kosmetikeimer oder Treteimer mit gut schließenden Deckeln. Noch billiger ist sicher ein normaler Plastik-Deckeleimer (schlecht einhändig zu öffnen) oder die ganz sparsame Alternative: Müllbeutel mit Klemme (selten geruchsdicht, hängt rum und passt vielleicht nicht in das Design-Konzept jeder Wohnung). Viele Eltern werfen die Windeln auch einfach in den ganz normalen Hausmüll und verwenden kleine Mülltüten. Mehr Tipps und Erfahrungen lest ihr in den Kommentaren – wir freuen uns über eure Ergänzungen!

Spartipps: Nr.1 – Mandelöl-Pflege aus dem Spender statt Baby-Feuchttücher

In unserer neuen Rubrik „Spartipps“ möchten wir Anregungen und alltagstaugliche Tipps zum Sparen sammeln und weitergeben. In unserem ersten Spartipp zeigen wir, wie man bei Feuchtpflegetüchern sparen kann, indem man sich seine Feuchttücher mit Mandelöl aus dem Sprühspender und Waschlappen oder Toilettenpapier einfach selber macht. Ausserdem tut man so auch Baby’s Haut etwas gutes und kann einen wunden Po oft vermeiden.

[caption id="attachment_442" align="aligncenter" width="460"]Babypflege: Feuchttücher mit Mandelöl selbstgemacht Babypflege: Feuchttücher mit Mandelöl selbstgemacht[/caption]

Babyfeuchttücher sind zwar praktisch, aber auch auf die Dauer ziemlich teuer – dazu kommt dann noch der Öko-Faktor und die Verträglichkeit. Klar, um die Tücher in der Verpackung feucht zu halten, muss allerlei Chemie mit rein: Parfüm und noch 10-15 andere Inhaltsstoffe. Auf der unabhängigen Produktinfo-Webseite von  codecheck.info kann man das mal beispielhaft für Pampers und Hipp Feuchttücher nachlesen. Zwar sind mittlerweile die meisten Feuchttücher halbwegs unschädlich, aber viele Hersteller verwenden immer noch Inhaltsstoffe, die teilweise als bedenklich oder als allergieauslösend gelten. Die Parfümstoffe sorgen zwar für frischen Duft, können aber auch für Hautirritationen und wunde Babypopo’s sorgen. Die Haut von Babys ist etwa 3 bis 5 mal dünner als Erwachsenenhaut und dadurch natürlich viel empfindlicher.

Immer wieder wird daher von Hebammen darauf hingewiesen, dass gerade bei Neugeborenen warmes Wasser für die tägliche Reinigung völlig ausreichend ist. Für die Reinigung des Babypo’s und das Entfernen von Schmutz- und Creme-Resten ist zusätzlich ein hochwertiges, parfümfreies Pflanzenöl sinnvoll. Je weniger Duftstoffe, Farbstoffe, Konservierungsstoffe mit der Babyhaut in Kontakt kommen, desto besser. Nach unserer Erfahrung ist es gar nicht so einfach parfümfreie Pflegeprodukte zu finden. Der aktuellen Test der Zeitschrift Ökotest stellte fest, das alle! 20 getesteten Babyfeuchttücher parfümiert waren.

Da wir auf parfümierte Feuchttücher gerne verzichten wollten, aber keine Alternativen finden konnten, sind wir auf eine eigene Lösung gekommen. Zuerst hatten wir Mandelöl in der Apotheke gekauft, das war allerdings mit ca. 8,- Euro pro 100ml sehr teuer. Auf ebay haben wir dann verschiedene Anbieter von geeigneten Pflanzenölen gefunden, die grössere Abfüllungen zu deutlich günstigeren Preisen z.B. ab 7,50 Euro für 1000ml Mandelöl verkaufen. Wir haben uns für Mandelöl entschieden, weil es angenehm nach nichts riecht – prinzipiell sind andere Pflanzenöle, z.B. kaltgepresstes Olivenöl genauso geeignet – das ist letztlich eine Frage des Geschmacks bzw. Duftes. Wer eventuelle Rückstände im Pflanzenöl möglichst ganz vermeiden will, kann z.B. auch nach Bio-Mandelöl suchen, das ist zwar etwas teurer, eine Literflasche hält aber auch ewig.

Wir haben unser neues Mandelöl nun in einen Sprüher für Essig/Öl aus der Küche abgefüllt (gibt es ab ca. 7 Euro in jeder Haushaltswarenabteilung) . Wir hatten sowas mal geschenkt bekommen, aber bisher nie benutzt. Beim Windelwechsel gibt es nun 2-3 Sprühstöße auf den Waschlappen oder Watte-Reinigungspads (günstig bei DM oder Rewe, ca. 1 Cent pro Pad) oder einfach Toilettenpapier und fertig ist das selbstgemachte 100% Mandelöl-Tuch. Creme und sonstige Rückstände lassen sich damit sehr einfach entfernen. Das Öl eignet sich übrigens auch hervorragend zum sanften Bauchmassieren bei Blähungen und als Badezusatz und lässt sich mit dem Essig/Salatöl-Spender super einfach dosieren.

Für unterwegs nehmen wir allerdings auch lieber die einzeln abgepackten Feuchttücher, das ist einfach praktischer. Wir haben noch einige Probepackungen aus der Geburtsklinik. Kennt jemand vielleicht Feuchttücher ohne Duftstoffe? Gibt es sowas überhaupt? Welche Marke verwendet Ihr, was könnt Ihr empfehlen? Wir sind für Hinweise immer dankbar.

Weiterführende Links:

Ihr habt selbst auch einen tollen Spartipp? Wir freuen uns über eure E-mails, Ideen und Kommentare!