Programmieren gilt oft noch als bewunderte, aber seltene Fähigkeit von Mathe-Fans und IT-Nerds und steht auf der Interessenliste vieler Kids nicht unbedingt ganz oben. Dabei ist schon lange klar, dass man Kindern keine zukunftstauglichere Sprache mit auf den Weg ins Berufsleben mitgeben kann, als eine Programmiersprache.
„Jeder sollte lernen, wie man einen Computer programmiert, weil es dich lehrt, wie man denkt.“ wünschte sich schon Apple-Gründer und Visionär Steve Jobs. Auch wenn nicht jeder später mal Software-Entwickler/in wird – mit dem „computational thinking“ erwerben Kinder die wichtige Fähigkeit, komplexe Aufgaben zu lösen.
Das Problem dabei – besonders für Kinder ist der Zugang zu abstraktem Denken und Prinzipien der Programmierung oft nicht spannend oder verständlich genug.
Mit dem Lernroboter Dash möchte das Startup Wonder Workshop aus den USA dies ändern. Die Mission des Unternehmens: Kindern schon früh mit Spaß einen spielerischen Zugang zum Programmieren zu ermöglichen. Seit Ende 2016 ist der aus einer Crowdfunding-Kampagne heraus entwickelte Lernroboter Dash auch in Deutschland erhältlich. Wir haben uns den Dash in vergangenen Wochen einmal genauer angeschaut und können feststellen „Mission erfolgreich“. Der Dash ist mit seinem Kullerauge ausgesprochen sympathisch und macht nicht nur Kindern eindeutig jede Menge Spaß – kann aber auch als Lernspielzeug überzeugen.
Durch die überraschend vielen Fähigkeiten hat man das tatsächlich Gefühl, der Dash entwickelt ein Eigenleben – er plappert munter drauf los, blinkt, dreht sich, fährt an die Wand, beschwert sich, blinkt mit dem Auge und wird schnell zu einer Art Haus-Droide wie R2D2 oder BB-8.
Steuerung
Durch die sehr intuitive Steuerung ist der Einstieg auch für jüngere Kinder sehr leicht und unser achtjähriger Sohn hatte schnell die ersten Erfolgserlebnisse. Besonders witzig: mit der App „Go“ lassen sich eigene Sätze aufnehmen und anschließen abspielen oder in kleinen Programmen verwenden.
Verarbeitung und Platzbedarf
Der Dash ist schwerer, als er aussieht und solide verarbeitet – häufige Kollisionen mit Möbeln und Wänden haben ihm in unserer Testzeit nichts ausgemacht und er fühlt sich an, als würde er auch kleinere Stürze überleben – ausprobiert haben wir es mit unserem Leihmodell allerdings besser nicht.
Der Dash braucht Auslauf und Platz – am besten eine freie Fläche von etwa 3×3 Metern oder mehr glattem, fahrbahrem Untergrund. Bei uns stand nur etwa 2,5×2 Meter freie Wohnzimmerfläche zur Verfügung, das geht auch, man fährt dann allerdings immer mal irgendwo gegen und braucht etwas mehr Gefühl beim Steuern.
Die Wonder Workshop Apps
Zur Steuerung des Dash wird ein Tablet oder Smartphone benötigt. Die kostenlosen Wonder Workshops Apps sind den meisten aktuellen iPads und Android Tablets kompatibel. Auf einigen Smartphones laufen die Apps auch, für eine ergonomische und komfortable Bedienung empfehlen wir aber ein Tablet oder ein Smartphone mit möglichst großem Display.
Die Steuerung ist grundsätzlich sehr intuitiv, bei den meisten Apps ist ein Leseverständnis erforderlich, zusammen mit einem älteren Kind oder Elternteil lassen sich die einfachen Apps wie Path oder Go aber auch schon von Vorschulkindern nutzen. Die Aufgaben sind gut verständlich, je nach Alter und Schwierigkeitsgrad ist es aber empfehlenswert, auftretende Hürden gemeinsam mit einem älteren Kind oder Elternteil gemeinsam zu lösen, wenn es mal gar nicht weiter geht.
„Go“ – eine einfache App für den Einstieg für Kinder ab etwa 5 Jahren mit einfacher Bedienung für Grundfunktionen wie Steuerung. Lichteffekten, Sounds und Bewegung. Eigene Sätze und Sounds können aufgenommen und auf Knopfdruck von Dash wiedergegeben werden. Sogar auf Geräusche kann Dash reagieren und zum Beispiel auf Klatschen „antworten“ oder wie in einer Aufgabe auf „Marco!“ mit „Polo“ antworten – das bietet natürlich viele Möglichkeiten für eigene lustige Kombinationen und Sätze.
„Wonder“ – die eigentliche Haupt-App mit vielen Aufgaben und Herausforderungen, die grob in eine Story „Roboter-Saga“ eingebettet sind. Die Wonder App ist komplett auf deutsch verfügbar. Der Schwierigkeitsgerad steigt kontinuierlich an und baut auf zuvor Gelerntem auf. Für Kinder ab etwa 8 Jahren (manchmal ist vielleicht etwas Hilfe erforderlich).
„Path“ – vereinfachte Fernsteuerung zum Abfahren von vorher aufgezeichneten Pfaden und Aktionen wie Sounds oder Bewegungen, schon für jüngere Kinder geeignet.
„Blockly“ – anspruchsvollere App zur freien Programmierung von Abläufen und Steuerung durch „Drag & Drop“ im Baukastensystem, das auf der Google Softwarebibliothek Blockly basiert und als „echter“ visueller Code Editor nahezu endlose Möglichkeiten bietet, zum Beispiel Abläufe, Schleifen, bedingte Anweisungen basierend auf Ereignissen oder Variablen.
Das die Apps unterschiedliche Altersgruppen ansprechen macht Sinn, wenn man es weiß. Zu Beginn waren für uns die vielen einzelnen Apps verwirrend, da man erst rausfinden muss, was man mit der jeweiligen App anstellen kann und vier Apps nehmen natürlich auch viel Platz auf dem Homescreen ein – am besten installiert man nur die, die man auch wirklich gerade nutzt. Alle Apps in einer übergreifenden App mit Auswahlbildschirm wäre eine aufgeräumtere Alternative.
Wünschenswert wären zukünftige App-Erweiterungen, wenn man die vorhandenen Story-Herausforderungen „durchgespielt“ hat, da gerade für Kinder die Story und das Erreichen von Spielzielen (Gamification) ein wichtiger Motivationsanreiz ist.
Spielzeug oder Lernroboter?
Auch wenn der Dash viele Möglichkeiten zum freien Spielen und Entdecken wie etwa ein fernsteuerbares Auto bietet, trägt der doch auch das Lernen im „Lernroboter“ zurecht. Vorausgesetzt, man nutzt nicht nur die Bewegungssteuerung zum durch die Wohnung sausen, bietet der Dash viele Möglichkeiten zum spielerischen Lernen durch:
- das wichtige Runterbrechen von größeren Problemen bzw. Aufgaben in kleinere Aufgaben (computational thinking) zum Beispiel durch die aufeinander aufbauenden Herausforderungen in der Roboter-Saga (Wonder-App)
- das Lernen aus Fehlern mit Hinweisen zu möglichen Fehlerquellen in der App
- Förderung von Geduld und Frusttoleranz
- das Untersuchen von Beispielen, auch von anderen Nutzern oder aus dem Internet (Dash & Dot Show auf Youtube) und das Anwenden der Erkenntnisse
- selbständiges Denken und Knobeln
Für wen ist der Dash geeignet
Der Dash Lernroboter ist für Jungen und Mädchen interessant, die Spaß am Knobeln und Tüfteln haben, die ein gewisses Grundinteresse für Technik und technisches Spielzeug aufbringen, die gerne Fahrzeuge fernsteuern, die Spaß an ihrem eigenen programmierbaren „Droiden“ hätten. Auch wenn die Altersempfehlung niedriger liegt und auch jüngere Kinder schon Spaß am Dash haben können, können etwas ältere Kinder ab Lesealter die Apps erst in vollem Umfang selbst nutzen.
Erweiterungsmöglichkeiten
Besonders nützliches Zubehör – mit den beiliegenden Lego-Adaptern kann der Dash mit normalen Lego-Steinen oder Figuren getuned werden. Die kreativen Möglichkeiten des Roboters als Fahrzeug für Ninjago-Figuren oder eigene Lego-Roboter-Modelle werden so deutlich erweitert – für unseren Sohn ein großes Plus.
Nicht enthalten, aber als optionales Zubehör erhältlich sind ein Katapult zum Bälle werfen, ein Planierraupen-Aufsatz, eine Smartphone-Halterung mit der der Dash zum fahrbaren Video-Reporter wird oder ein Xylophon zum Musik machen.
Kompatible Tablets und Smartphones
Bestellmöglichkeiten
Den Dash gibt es für ca. 180 Euro zum Beispiel hier bei Amazon. Tipp: etwas günstiger ist er manchmal als Amazon Warehouse-Angebot ab ca. 140€ gebraucht in gutem bis ausgezeichnetem Zustand mit voller Amazon Garantie erhältlich.
- Lernroboter von morgen: Mit Dash lernen Kinder von 6-12 Jahren auf spielerische Weise das ABC des Programmierens. Er wird Ihr Kind begeistern, weil er Coding sichtbar und erlebbar macht.
- Kostenlose Apps für Apple iOS und Android: Mit ihnen lässt sich Dash steuern und programmieren. Altersgerechte Herausforderungen und ein steigender Schwierigkeitsgrad sorgen für jede Menge Spaß.
- Neueste Technik in robustem Design: Antrieb, Sensoren, Ton, LEDs und Kopfbewegung präzise steuerbar. Keine Montage, kein Bausatz: auspacken - einschalten - fertig!
- Per Bluetooth ferngesteuerter Spielzeug Roboter, kein WLAN zum Spielen nötig.
- Tolles Zubehör: Durch LEGO-Konnektoren (enthalten) und Katapult (exklusive - ASIN: B014XDSL3C) ergeben sich immer neue Spielmöglichkeiten.