Im aktuellsten Kinderwagen-Test der Stiftung Warentest (August 2019) haben die Tester insgesamt 11 Kinderwagen, sowie erstmalig auch 3 Geschwisterwagen unter anderem von ABC Design, Bugaboo, Joolz, Hauck und Cybex uvm. genauer unter die Lupe genommen. Die Ergebnisse sind im Vergleich zu vorangegangenen Tests so gut wie nie. Insgesamt erhielten gleich sechs Kinderwagen das Urteil „gut“. Allerdings schnitten auch zwei der getesteten Modelle nur mit einem „ausreichend“ ab, während ein Kinderwagen mit „mangelhaft“ im Test durchfiel.
Die Prüfer kritisieren im Test hauptsächlich, Schadstoffe und zu kurze Babywannen, denen die Kinder zu schnell entwachsen, bevor sie überhaupt sitzen können. Alle neu getesteten Kinderwagen-Modelle und die Testsieger aus den Vorjahren findet ihr mit den neuen Ergebnissen hier bei uns in der Übersicht:
Die getesteten Modelle im Überblick (8/2019)
- Hauck Saturn R Duoset (gut)
- ABC Design Salsa 4 (gut)
- Bugaboo Fox (gut)
- Joolz Day3 (gut)
- Joolz Geo2 (gut)
- Kinderkraft Moov (gut)
- Cybex Priam (befriedigend)
- Peg-Pérego Ypsi Combo (befriedigend)
- ABC Design Zoom (befriedigend)
- Bugaboo Donkey 2 Mono (ausreichend)
- Bugaboo Donkey 2 Duo (ausreichend)
- Froggy Magica (ausreichend)
- Joolz Geo2 mit Erweiterungsset (ausreichend)
- Babyone B.O. Startklar T-Light (mangelhaft)
Die Kinderwagen-Testsieger 2019
Hauck Saturn R Duoset
- Stiftung Warentest 8/2019: "GUT" (2,3) = Testsieger
- Handhabung: gut
- Haltbarkeit: sehr gut
- Sicherheit: gut
- Schadstoffe: gut
Der Hauck Saturn R Duoset war im aktuellen Test (8/2019) der Stiftung Warentest Testsieger. Überraschend: Mit ca. 450 € zählt er zu den günstigsten der getesteten Modelle. In allen Einzelkategorien schnitt er entweder mit „gut“ oder „sehr gut“ ab – insgesamt brachte es der Hauck Saturn R Duoset auf das Testurteil „gut“ (2,3). Besonders lobend erwähnt Stiftung Warentest die flotte und intuitive Montage, den guten Sitzkomfort, sowie gute Sichtverhältnisse. Nachteil: die geringe Zuladung, sowie der Regenschutz, der extra hinzugekauft werden muss.
ABC Design Salsa 4
- Stiftung Warentest 8/2019: "GUT" (2,4)
- Handhabung: gut
- Haltbarkeit: sehr gut
- Sicherheit: gut
- Schadstoffe: gut
Platz 2 im Test wurde der ABC Design Salsa 4 – Testurteil: „gut“ (2,4). Er ist mit 700 € ebenfalls vergleichsweise günstig. Positiv fanden die Tester vor allem die lange Nutzungsdauer (geeignet für Kinder bis zu 25 kg) und die intuitive und einfache Montage und Handhabung (wie beispielsweise das Auf- und Zusammenklappen) Negativ: der Wagen an sich ist relativ schwer.
Bugaboo Fox
- Stiftung Warentest 8/2019: "GUT" (2,4)
- Handhabung: gut
- Haltbarkeit: sehr gut
- Sicherheit: sehr gut
- Schadstoffe: befriedigend
Der Bugaboo Fox schaffte es mit dem Testurteil „gut“ (2,4) ebenfalls auf den zweiten Platz. Mit ca. 1150 € ist er allerdings recht hochpreisig. Dafür kommt er mit vielen kleinen Extras. Das Verdeck lässt sich zum Beispiel sehr weit schließen, was vor Sonneneinstrahlung schützt. Ein optisches Signal zeigt an, ob die Bremse richtig betätigt wurde und der Bugaboo Fox bietet außerdem eine große Schrittfreiheit für die Eltern. Der Wechsel von der Wanne zum Sitz ist allerdings ergonomisch nicht optimal.
Joolz Day3
"Der JOOLZ Day³ ist eine Weiterentwicklung des beliebten JOOLZ Day². Seine praktischen Funktionen wurden überarbeitet und qualitativ verbessert. Der Joolz Day³-Kombikinderwagen ist ein Allrounder für jedes Terrain. Jetzt auch mit nachhaltigen Stoffen und neuen
Enbenfalls überzeugen konnte der Joolz Day3. Auch er bekam das Testurteil „gut“ (2,4). Von allen getesteten Kinderwagen erhielt er die Bestnote in der Einzelkategorie Schadstoffe. Außerdem ist er auch der einzige Wagen, welcher über eine mitwachsende Fußstütze verfügt. Laut Testern haben auch große Babys viel Platz in der Wanne, sowie ziemlich gute Sichtverhältnisse. Bemängelt wurde der hängemattenartige Sitz, welche den Kinderrücken nicht optimal stützt, sowie dass das Verstellen des Sitzes nur beidhändig möglich ist. Preislich liegt der Joolz Day3 bei ca. 900 €.
Joolz Geo2
"Der geländegängige Kombikinderwagen Geo² Studio von JOOLZ vereint urbanes Design mit altersgerechter Funktionalität und praktischem Stauraum. Jetzt auch mit nachhaltigen Stoffen und neuen
Der Joolz Geo2 schnitt ebenfalls mit dem Testurteil „gut“ (2,5) ab. Auffallend positiv ist auch hier die Schadstofffreiheit. Ebenso der große Korb, der sich laut Testern gut beladen ließ. Genau wie beim Day3 wurde auch bei diesem Modell von Joolz der hängemattenartige Sitz, sowie das beidhändige Verstellen bemängelt. Mit 1000 € zählt er außerdem zu den höherpreisigen der getesteten Modelle. Insgesamt ist der Geo2 dennoch empfehlenswert – jedoch nur als Einzelkinderwagen. Ihn gibt es auch in der Geschwisterversion (wurde ebenfalls getestet) – dort konnte er aber leider nicht überzeugen.
Kinderkraft Moov
- Stiftung Warentest 8/2019: "GUT" (2,5)
- Handhabung: befriedigend
- Haltbarkeit: sehr gut
- Sicherheit: gut
- Schadstoffe: gut
Dass preiswerte Modelle nicht schlecht sein müssen, zeigt der Kinderkraft Moov. Er war der zweitgünstigste Wagen im Test und schnitt dennoch mit „gut“ (2,5) ab. Besonders lobend erwähnten die Tester die große, geräumige Wanne mit viel Bewegungsspielraum. Ebenso, dass die Schiebehöhe sehr variabel einstellbar ist. Sitzkomfort und Handhabung insgesamt waren aber nur durchschnittlich.
Worauf Eltern beim Kinderwagen-Kauf achten sollten
Wenn Eltern den ersten Kinderwagen für den Nachwuchs kaufen, soll der Wagen möglichst schick, praktisch und schadstofffrei sein. Dass dabei die teuersten Modelle nicht immer die besten sind, hat der aktuelle Test gezeigt. Test- Redakteur Stephan Scherfenberg rät Eltern beim Kauf auf einige Dinge genauer zu achten: „Wählen Sie einen Kinderwagen mit möglichst geräumiger Tragetasche und wenig Schadstoffen. Bevorzugen Sie Sitzeinheiten, die sich flachlegen lassen und deren Fußstütze verstellbar ist. Kaufen Sie nur einen Kinderwagen, dessen Schieberhöhe sich für Mutter und Vater passend einstellen lässt.“
Sparbaby-Tipp: neben einer komfortablen Schieberhöhe für beide Eltern ist auch die Wahl der Räder ein wichtiges Auswahlkriterium. Wer viel auf Kopfsteinpflaster, im Park und auf unbefestigten Wegen unterwegs ist, fährt mit großen, luftkammergepolsterten Rädern am besten. Für das Einkaufszentrum und gut befestigte Innenstadt-Fußwege sind drehbare Schwenkräder praktisch. Die Abmessungen und das Gewicht sollten dann berücksichtigt werden, wenn der Kinderwagen im Auto transportiert oder in engen Kellerfluren verstaut werden soll.
Tipp: Für Radfahrer ist es eine Überlegung wert, eventuell ganz auf den teuren Kinderwagen zu verzichten und stattdessen in eine Tragehilfe und einen Kinderfahrradanhänger zu investieren. Man hat so einen größeren Aktionsradius, ist flexibler und einige Fahrradanhänger sind auch schon für Kleinkinder geeignet. Je nach Modell lassen sich Fahrradanhänger universeller und vor allem länger nutzen als jeder Kombi-Kinderwagen.
Frühere Tests der Stifung Warentest und der ÖKO-Test
2017: Kinderwagen im Test der Stiftung Warentest
Im letzten Kinderwagen-Test der Stiftung Warentest für 2017 haben die Tester insgesamt 12 Kombi-Kinderwagen unter anderem von ABC Design, Bugaboo, Britax, Moon, Bergsteiger, Jools, Hauck und Knorr Baby genauer unter die Lupe genommen. Die Ergebnisse sind wie bereits in den vorangegangenen Tests oft enttäuschend. Zwar erhielten immerhin drei Kinderwagen das Urteil „gut“, aber vier Modelle erhielten sogar ein „mangelhaft“. Die Prüfer kritisieren im Test hauptsächlich, dass diese Kinderwagen Schadstoffe enthalten – ein Kinderwagen bekam auch bei der Sicherheit nur ein „mangelhaft“. Alle getesteten Kinderwagen-Modelle und die Testsieger findet ihr mit den neuen Ergebnissen hier bei uns in der Übersicht.
Die getesteten Kinderwagen-Modelle im Kinderwagen Test der Stiftung Warentest 2017:
- Britax Go Big (gut)
- ABC Design Condor 4 (gut)
- Joolz Geo Earth (gut)
- Moon Nuova City (befriedigend)
- Joie Chrome DLX (befriedigend)
- Hauck Maxan 4 Trio (ausreichend)
- Naturkind Varius Pro (ausreichend)
- Osann Pep (ausreichend)
- Bugaboo Buffalo (mangelhaft)
- Teutonia Bliss (mangelhaft)
- Bergsteiger Capri (mangelhaft)
- Knorr Baby Noxxter (mangelhaft)
Die Testsieger Kinderwagen 2017
Mit dem Gesamtergebnis „gut“ haben die Kinderwagen Britax Go BIG, ABC Design Condor 4 und Joolz Geo Earth im Test am besten abgeschnitten:
- Stiftung-Warentest-Urteil "gut" (2,1 - Testsieger)
- inkl. Babywanne, Sportaufsatz und Babyschale Baby-Safe² i-Size
- umfangreiches Zubehör inklusive
Wie schon in den Vorjahren waren auch im Test 2017 bei vielen Kinderwagen die Schadstoffe einer der größten Kritikpunkte. Die Tester der Stiftung Warentest fanden Schadstoffe wie das Flammschutzmittel Tris-Dichlorpropylphosphat (TDCPP) und polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK) in den Kindergriffen einiger Kinderwagen. Diese Stoffe stehen im Verdacht, Krebs zu erzeugen.
Im Griff des Bugaboo Buffalo überstiegen die Werte den Grenzwert für TDCPP um ein Vielfaches, auch in anderen mit mangelhaft bewerteten Kinderwagen fanden die Tester überhöhte Mengen an Schadstoffen, vor allem in Griffen, Regenhauben und Texttilien. Der Kinderwagen Knorr-Baby Noxxter wurde auch im Punkt Sicherheit nur mit mangelhaft bewertet, der preiswerte Bergsteiger Capri bekam beim Thema Sicherheit ein „ausreichend“, der mehr als doppelt so teure Bugaboo immerhin ein „gut“.
Die hohe Abwertung des Gesamturteils durch die Schadstoffe in den Griffen begründet die Stiftung Warentest damit, das Kinder sich an den Griffen festhalten und daran lutschen können. Deshalb legt die Stiftung Warentest bei Tests von Kinderwagen für Materialien, die vom Kind erreichbar sind, in der Regel dieselben Grenzwerte an wie für Kleinkinderspielzeug.
Eltern, die einen der schadstoffbelasteten Kinderwagen bereits gekauft haben, rät der Projektleiter der Stiftung Warentest Nico Langenbeck: „Besorgte Eltern sollten die Griffe entfernen oder überkleben und die Regenhaube nicht verwenden. Besitzer eines wegen Schadstoffen als mangelhaft beurteilten Kinderwagens können innerhalb der Gewährleistung ihren Händler auffordern, den Mangel zu beheben. Die Gewährleistung gilt zwei Jahre ab Lieferung.“
Kinderwagen sollten nicht nur sicher sondern auch bequem sein. Bei einigen Kinderwagen kritisierten die Tester zu kleine Tragetaschen, zu lange Sitzflächen, zu kurze Rückenlehnen oder der Sitzwinkel konnte nicht verändert werden.
Der ausführliche Test Kinderwagen erscheint in der März-Ausgabe der Zeitschrift test (ab 23.02.2017 am Kiosk) und ist mit allen Detailwertungen bereits unter www.test.de/kinderwagen kostenpflichtig abrufbar.
2015: Kombi-Kinderwagen im Test der Stiftung Warentest
- Britax Go (gut)
- Knorr Baby Voletto Sport (befriedigend)
- ABC-Design Turbo 6S (befriedigend)
- Hauck Malibu XL All in One (befriedigend)
- Bugaboo Cameleon 3 Base (ausreichend)
- Gesslein F6 Air+ (ausreichend)
- Hartan Topline S (ausreichend)
- Maxi-Cosi Mura 4 Plus (ausreichend)
- Mutsy Evo (ausreichend)
- Naturkind Terra Plus (ausreichend)
- Peg Perego Book Pop-Up Modular (ausreichend)
- Teutonia BeYou V2 (ausreichend)
- Joolz Day Earth (mangelhaft)
- Stokke Trailz (mangelhaft)
Der ausführliche Test wurde in der Stiftung Warentest in der Ausgabe 2/2015 veröffentlicht und ist auch online verfügbar (2,50€ Gebühr).
Der Testsieger 2015: Britax Go
Als bester Kinderwagen schnitt der Kinderwagen Britax Go im Test ab mit der Gesamtnote „gut“ (2,4) ab. Gelobt wurde die gute Tragetasche und dass der Wagen sich einfach zusammenlegen lässt. Kleine und mittelgroße Erwachsene werden mit der Schieberhöhe gut zurechtkommen. Auch in Sachen Sicherheit und Schadstoffe schnitt der Wagen mit einem „gut“ ab. Die Tragetasche ist für Babys bis mindestens fünf Monate geeignet. Ein Minuspunkt bekommt der Wagen, weil sich der Sitz nicht flachlegen lässt und die Länge der Fußstütze fest ist. Preis: ca. 950 Euro.
Teuer ist nicht gleich gut
Teuer ist nicht immer gleich gut. Einige der bei Eltern beliebten und hochpreisigen Kinderwagen-Modelle schnitten nur mit einem „ausreichend“ ab. Vor allem in puncto Schadstoffe und Komfort konnten sie die Tester nicht überzeugen. Bei vielen Kombi-Kinderwagen ist die Tragetasche zu klein und große Babys haben schon nach vier bis fünf Monaten keinen Platz mehr darin. Und: In einigen Kinderwagen entdeckten die Tester giftige Substanzen. Der krebserregende Stoff PAK (polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe) befand sich z.B. in einem Kinderwagenbezug von Joolz. Im Schiebergriff des Stokke Trailz wiesen die Tester das als krebserregend geltenden Chlorparaffin im Schiebegriff nach. Wenn Mütter den Stoff über die Haut aufnehmen, können sie ihn über die Muttermilch an ihr Baby weitergeben, so die Stiftung Warentest. Eine Alternative zu teuren Kinderwagen ist der ABC-Design Turbo S, der mit der Note 3,2 (befriedigend) den dritten Platz im Test erzielte.
Günstig und „befriedigend“: ABC-Design Kinderwagen Turbo S
Mit der Note 3,2 schnitt der Wagen als Drittbester ab. Er bremst und federt sehr gut und eignet sich für kleine und mittelgroße Erwachsene. Im Bereich Haltbarkeit erzielte der Wagen sogar ein 1,0. Die Tester kritisierten die unhandliche Tragetasche. Insgesamt scheint hier aber das Preis-Leistungs-Verhältnis zu stimmen. Mit 330 Euro ist der Wagen relativ günstig, das Design ist modern und auch in Sachen Schadstoffe erhielt der ABC-Design Turbo S immerhin die Note 2,8. Kostenpunkt: 330 Euro.
Bugaboo Cameleon3 Base
Der bei vielen Eltern beliebte Kinderwagen schnitt nur mit einem „Ausreichend“ (4,0) ab. Die Tragetasche ist zu schmal und der Fußteil und die Lehne lassen sich nicht verstellen, so dass Babys nicht liegen können. Außerdem fanden die Tester Chlorparaffine im Griff. Kostenpunkt: 970 Euro.
Hartan Topline S
Auch den beliebte Hartan Topline S bewerteten die Tester mit einem „ausreichend“ (4,0). Die Tester fanden die Tragetasche unhandlich und zu schmal. Die Schadstoffnote fiel allerdings mit einem zufriedenstellendem 2,1 aus und in Sachen Haltbarkeit erreichte der Hartan sogar eine 1,0 im Test. Preis: 720 Euro.
Der Kinderwagen Test
2013: Kinderwagen-Test der Öko-Test
Das Verbrauchermagazin ÖKO-TEST hat in seinem Test zuletzt in 2013 Kinderwagen auf den Prüfstand gestellt. Die Testergebnisse sind in der Ausgabe von ÖKO-TEST (Mai 2013) veröffentlicht und zeigen, dass immer noch viel Verbesserungsbedarf besteht. Viele Kinderwagen enthalten unnötige Schadstoffe und einige erwiesen sich im Test sogar als zu klapprig oder wenig kindgerecht.
Testsieger der ÖKO-Test 5/2013 : die Kinderwagen Naturkind Terra Koala und Stokke Xplory
ÖKO-TEST hat für den Test 2013 zehn beliebte Kombimodelle ausgewählt, die sich für den Transport vom Säugling bis zum Kleinkind eignen. Die Preisspanne reicht dabei von ca. 200 € bis 1.100 €. Alle Modelle wurden einem umfangreichen Praxistest unterzogen und an Polster, Griffen sowie anderen Teilen im Labor auf schädliche Inhatsstoffe analysiert.
Die getesteten Kinderwagen-Modelle:
- Britax B- Dual 4 + Softtragetasche, Chili Pepper
- Bugaboo Basis Cameleon3 Schwarz + Bekleidungsset Orange
- Emmaljunga Mondial Duo Combi, Brown Flowers
- Hartan Lite XL 502, Mokka/ Blau Karo
- Maxi- Cosi 68105940 Mura 4 + Aufsatz Dreami, Total Black von Dorel
- Naturkind Terra Koala + Tragenest
- Peg- Pérego Book Plus Sportivo + Navetta XL, Oceano
- Stokke Xplory und Carry Cot Complete, Black Melange
- Teutonia Be You Cool & Classic + Softtragetasche, Blue Jeans
- Wonderwalk Kombi- Kinderwagen, Braun/ Pink/ Beige
Testergebnisse: die Testsieger-Kinderwagen 2013
Der Stokke Xplory und der Naturkind Terra Koala konnten mit Gesamturteil „gut“ den strengen ÖKO-TEST Test absolvieren. Der Stokke Xplory kostet im Handel je nach Ausstattung etwa 800-1000 Euro. Der futuristisch aussehenden Kombi-Kinderwagen bekam sowohl im Praxistest als auch bei der Prüfung der Inhaltsstoffe ein „gut“ attestiert: der Xplory enthält wenig Schadstoffe, sei sehr wendig und leicht manövrierbar, so die Prüfer. Eine Besonderheit des Xplory ist der höhenverstellbare Sitz, mit dem man sein Kind besser in Sichtkontakt-Höhe schieben kann.
Etwas günstiger, aber immer noch im oberen Preisbereich ist der Naturkind Terra Koala (ca. 670€ bis 860 €). Der Kinderwagen von Naturkind ist unter anderem mit Korkgriffen, Bio-Baumwollbezügen und einer Füllung aus Schafschurwolle (biologische Tierhaltung) ausgestattet. In der Praxisprüfung und auch bei den Inhaltsstoffen vergaben die Öko-Test-Prüfer ein „gut“.
Sehr gut im Praxistest
Der neue Teutonia Be You konnte die Prüfer dank seiner schwenkbaren vorderen Vollgummiräder und großen Hinterräder mit einem „sehr gut“ im Praxistest überzeugen. Zur Abwertung auf das Gesamtergebnis „befriedigend“ kam es beim Teutonia vor allem wegen erhöhter Anteile an Phthalaten und phosphororganischen Verbindungen sowie PAK und chlorierter Verbindungen.
Ähnlich beim Hartan Lite, der ebenfalls den Praxistest mit „sehr gut“ (1,4) bestehen konnte. Er ist leicht und wendig mit feststellbaren Schwenkrädern und kann platzsparend im Auto verstaut werden. Die Abwertung mit Gesamturteil „befriedigend“ erfolgte aufgrund erhöhter Phthalatwerte, PAK, halogenorgansicher Verbindungen sowie chlorierter Verbindungen und optischer Aufheller.
Mit Gesamturteil „befriedigend“ und Praxisprüfungsurteil „sehr gut“ (1,2) wurde der schwedische Kinderwagen Mondial Duo von Emmaljunga bewertet. Er ist sehr stabil, mit festen Lufträdern ausgestattet und eignet sich daher gut für Stadt wie Land. Leider mussten die Prüfer auch hier schädliche Inhaltsstoffe beanstanden, und zwar Ersatzweichmacher, halogen-organische Verbindungen, chlorierte Verbindungen und optische Aufheller.
Gesamturteil „mangelhaft“
(v.l.n.r. Maxi Cosi Mura 4, Bugaboo Cameleon 3, Wonderwalk)
Durchgefallen sind bei der ÖKO-Test hingegen die Kinderwagen Bugaboo Cameleon 3 in Schwarz mit dem Bekleidungsset Orange, Maxi-Cosi Mura 4 und der Kombi-Kinderwagen Wonderwalk mit dem Gesamturteil „mangelhaft“. Beim Bugaboo Cameleon 3 bemängelte Öko-Test die Stabilität und Haltbarkeit des Schiebers und der Sitzneigungsverstellung, zudem wurden erhöhte Werte an PAK, phosphororganischen sowie chlorierten Verbindungen und optischen Aufhellern nachgewiesen.
Beim Maxi-Cosi Mura 4 konnte das Labor den krebsverdächtigen Farbstoffbaustein Anilin und einen Weichmacher, der Schilddrüse und Hirnanhangsdrüse schädigen kann, nachweisen. Trotz guter Praxiseigenschaften bewerteten die Tester diesen Kinderwagen deshalb ingesamt mit mangelhaft. Der Kinderwagen Wonderwalk von Baby-Walz rasselte sowohl im Praxistest als auch beim Schadstofftest durch. Auf dem Rollenprüfstand brach nicht nur die Schieberbefestigung, es zeigte sich auch, dass der Wagen sich unbeabsichtigt zusammenfalten kann.
Das aktuelle ÖKO-TEST-Magazin mit dem vollständigen Kinderwagen-Test ist im Zeitschriftenhandel oder auch online als ePaper erhältlich.
2009 bis 2011: Kinderwagen im Test der Stiftung Warentest
Zum letzten Mal hatte ÖKO-TEST Kinderwagen im Jahre 2011 genauer unter die Lupe genommen. Das damalige Resümee: Fast alle Produkte rasselten durch die Schadstoffprüfung. Ein Kinderwagen enthielt bspw. das verbotene p-Aminoazobenzol, das als krebserregend gilt. Bei anderen Wagen fand das Labor eine lange Liste an Schadstoffen inklusive der gefährlichen polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK).
Die Stiftung Warentest hat zuletzt in 2009 Kinderwagen getestet. Damals bescheinigte die Stiftung Warentest den untersuchten Kinderwagen-Modellen durchgängig schlechte Noten. Alle Kinderwagen wurden vor allem wegen schädlicher Inhaltsstoffe abgewertet. Insgesamt fielen 2009 die Testurteile nur befriedigend bis mangelhaft aus. In der Praxisprüfung zeigten sich auch hier einige Wagen als nicht geländetauglich.
Fazit
Im Vergleich zu den Vorjahrestests von ÖKO-TEST und Stiftung Warentest traten kaum noch schwerwiegende Sicherheitsmängel im Praxistest auf, aber wieder einmal wurden in etlichen Kinderwagen gesundheitsgefährdende Inhaltsstoffe nachgewiesen. Testsieger wurden mit dem Stokke Xplory und der Naturkind Terra Koala zwei hochpreisigen Modelle, die sich auch im Praxistest von einer guten Seite zeigten. Kinderwagen wie der Emmaljunga Mondial Duo, der Britax B-Dual, Teutonia Be Cool, Hartan XL Lite waren zwar im Praxistest gut und sehr gut, Abzüge beim Anteil an schädlichen Inhaltsstoffen führten aber zur Abwertung der Gesamtnote. Als wenig stabil erwies sich der Wonderwalk (ca. 180 €) und auch der beliebte (und ebenfalls teure) Bugaboo Cameleon 3 enttäuschte im Test.
Kommentare sind geschlossen.